Gesundheitsminister: Die Pandemie ist noch nicht vorbei

Berlin – Die Gesundheitsminister der Bundesländer haben davor gewarnt, die Gefahr durch das Coronavirus SARS-CoV-2 nicht mehr ernst zu nehmen. Man habe in den vergangenen Wochen einiges erreicht „jedoch darf die niedrige Anzahl von Neuinfektionen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Pandemie noch nicht vorrüber ist", heißt es in einer Resolution, die die 16 Ressortchefs der Länder aus ihrer Sonderkonferenz verabschiedeten.
Die Konferenz war heute gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Initiative der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) zustandegekommen. Ursprünglich hatten die Länderminister sich in dieser Woche zur regulären Gesundheitsministerkonferenz (GMK) der Länder treffen wollen. Das persönliche Treffen sei aber auf Herbst verschoben.
Berlins Gesundheitssenatorin Kalayci, die derzeit den GMK-Vorsitz inne hat, sagte, der Austausch und Schulterschluss der Länder in der Pandemie bleibe wichtig. „Das Virus ist immer noch da, und wir müssen weiterhin wachsam bleiben. Deshalb auch unser Appell an alle, sich an geltende Hygiene- und Abstandsregeln zu halten.“ Gemeinsam wolle man „zeitnah" eine Übersicht zu den Erfahrungen und Strategien aus der Coronapandemie erstellen.
In einer weiteren Resolution beschäftigte sich die GMK mit den pflegebedürftigen Menschen, die in „besonderem Maße bedroht" sind. So sei der Infektionsschutz für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung lebensnotwendig, „soziale Kontakte sind es aber auch." Mit diesem „Dilemma" müssten nun Wohneinrichtungen sowie Pflegeeinrichtungen umgehen.
Vor Ort liege dafür die Veranstwortung, heißt es in der Resolution. Die Gesundheitsminister- und -senatoren der Länder forderten die Einrichtungsbetreibenden und ihre Verbände auf, die Balance aus „Schutz und Selbstwirksamkeit“ der Pflegebedürftigen und von Menschen mit Behinderungen zu wahren und im Rahmen ihrer Möglichkeiten umzusetzen, heißt es in der Resolution.
Vor Ort müssten Hygienekonzepte, Schutzausrüstungen und Tests zur Verfügung stehen. Auch in Konzepte zur Teilhabe müssten Begegnunen mit den Angehörigen einbezogen werden.
„Hierzu müssen von allen Akteuren Besuchskonzepte entwickelt werden, die dem Infektionsschutz dienen und gleichzeitig den pflegebedürftigen Menschen wieder mehr Teilhabe ermöglichen“, erklärte die saarländische Gesundheitsministerin, Monika Bachmann (CDU) in einer Mitteilung.
Auf der rund zweistündigen Sonderkonferenz per Videoschalte tauschten sich die Ressortchefs auch über ein Gesamtkonzept für Gesundheitsfachberufe sowie über die Zukunft der sektorenübergreifenden Versorgung aus. Konzepte dazu lagen bisher nicht vor.
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