Politik

Gesundheitsminister: Die Pandemie ist noch nicht vorbei

  • Donnerstag, 18. Juni 2020
Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, und Dilek Kalayci (SPD), Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. /picture alliance, Kay Nietfeld
Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, und Dilek Kalayci (SPD), Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. /picture alliance, Kay Nietfeld

Berlin – Die Gesundheitsminister der Bundesländer haben davor gewarnt, die Gefahr durch das Coronavirus SARS-CoV-2 nicht mehr ernst zu nehmen. Man habe in den vergan­genen Wochen einiges erreicht „jedoch darf die niedrige Anzahl von Neuinfektionen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Pandemie noch nicht vorrüber ist", heißt es in einer Re­solution, die die 16 Ressortchefs der Länder aus ihrer Sonderkonferenz verabschiedeten.

Die Konferenz war heute gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Initiative der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) zustandegekommen. Ursprünglich hatten die Länderminister sich in dieser Woche zur regulären Gesundheits­ministerkonferenz (GMK) der Länder treffen wollen. Das persönliche Treffen sei aber auf Herbst verschoben.

Berlins Gesundheitssenatorin Kalayci, die derzeit den GMK-Vorsitz inne hat, sagte, der Austausch und Schulterschluss der Länder in der Pandemie bleibe wichtig. „Das Virus ist immer noch da, und wir müssen weiterhin wachsam bleiben. Deshalb auch unser Appell an alle, sich an geltende Hygiene- und Abstandsregeln zu halten.“ Gemeinsam wolle man „zeitnah" eine Übersicht zu den Erfahrungen und Strategien aus der Coronapandemie er­stellen.

In einer weiteren Resolution beschäftigte sich die GMK mit den pflegebedürftigen Men­schen, die in „besonderem Maße bedroht" sind. So sei der Infektionsschutz für Pflegebe­dürftige und Menschen mit Behinderung lebensnotwendig, „soziale Kontakte sind es aber auch." Mit diesem „Dilemma" müssten nun Wohneinrichtungen sowie Pflegeeinrichtungen umgehen.

Vor Ort liege dafür die Veranstwortung, heißt es in der Resolution. Die Gesundheits­mi­nis­ter- und -senatoren der Länder forderten die Einrichtungsbetreibenden und ihre Verbän­de auf, die Balance aus „Schutz und Selbstwirksamkeit“ der Pflegebedürftigen und von Menschen mit Behinderungen zu wahren und im Rahmen ihrer Möglichkeiten umzuset­zen, heißt es in der Resolution.

Vor Ort müssten Hygienekonzepte, Schutzausrüstungen und Tests zur Verfügung stehen. Auch in Konzepte zur Teilhabe müssten Begegnunen mit den Angehörigen einbezogen werden.

„Hierzu müssen von allen Akteuren Besuchskonzepte entwickelt werden, die dem Infekti­onsschutz dienen und gleichzeitig den pflegebedürftigen Menschen wieder mehr Teilha­be ermöglichen“, erklärte die saarländische Gesundheitsministerin, Monika Bachmann (CDU) in einer Mitteilung.

Auf der rund zweistündigen Sonderkonferenz per Videoschalte tauschten sich die Res­sort­chefs auch über ein Gesamtkonzept für Gesundheitsfachberufe sowie über die Zu­kunft der sektorenübergreifenden Versorgung aus. Konzepte dazu lagen bisher nicht vor.

bee/dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung