Gesundheitspersonal demonstriert in Frankreich

Paris – In Frankreich haben Ärzte und Pfleger in mehreren Städten demonstriert. Die Menschen protestierten unter anderem in Montpellier, Metz und Marseille vor Kliniken gegen die angespannte Situation im Gesundheitssystem, berichtete die Nachrichtenplattform Franceinfo heute.
Demnach waren landesweit mehr als 220 Versammlungen angekündigt. In der Hauptstadt Paris sollte ab Mittag ein großer Protest vor dem Gesundheitsministerium stattfinden. Gewerkschaften und Kollektive hatten zu dem nationalen Aktionstag aufgerufen. Während der Coronapandemie geriet das französische Gesundheitssystem an seine Grenzen.
Auch in den elsässischen Städten Straßburg, Colmar und Mülhausen ging das Pflegepersonal daher auf die Straßen, wie die Lokalzeitung Dernières Nouvelles d'Alsace berichtete. Die Region Grand Est war von der Pandemie besonders schwer getroffen worden, das Gesundheitspersonal arbeitete wochenlang am Limit.
Pflegekräfte und Ärzte fordern unter anderem eine bessere Bezahlung und eine weniger gewinnorientierte Ausrichtung der Krankenhäuser. Premier Édouard Philippe hatte dem Krankenhauspersonal bereits spürbare Gehaltserhöhungen versprochen. Die Regierung läutete auch eine Reform des Gesundheitswesens ein.
Die Coronapandemie forderte in Frankreich bisher mehr als 29.000 Tote. Präsident Emmanuel Macron hatte vorgestern weitere Lockerungen der Coronabeschränkungen angekündigt und damit seinen Landsleuten eine baldige Rückkehr zu quasi normalen Lebensbedingungen in Aussicht gestellt.
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