Tausende protestieren gegen Finanznot an Frankreichs Kliniken

Paris – Das französische Gesundheitspersonal ist erneut gegen die Finanznot an öffentlichen Krankenhäusern auf die Straße gegangen. In Paris zogen heute tausende Menschen zum Gesundheitsministerium. Sie fordern nach der Coronakrise eine höhere Bezahlung und mehr Geld für die Patienten-Versorgung.
Die Demonstranten trugen Plakate mit Aufschriften wie „Gestern noch Helden – heute vergessen“ oder „Unterschätzt und unterbezahlt“. Begleitet wurden sie von einem großen Polizeiaufgebot.
Nach der letzten Kundgebung am 16. Juni war es in Paris zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften gekommen. An den landesweiten Protesten hatten sich vor zwei Wochen mehr als 100.000 Menschen beteiligt, die Gewerkschaften sprachen sogar von 180.000 Teilnehmern.
Die Regierung hat seitdem Lohnanpassungen von 6,3 Milliarden Euro für die Mitarbeiter der Gesundheitsdienste vorgeschlagen. Den Gewerkschaften reicht dies jedoch nicht aus. Nötig sei eine Vergütung, „die den Danksagungen entspricht“, sagte der Chef des Gewerkschaftsbundes CGT, Philippe Martinez.
Die öffentlichen Krankenhäuser in Frankreich waren in der Coronakrise schnell an ihre Belastungsgrenze gekommen. Inzwischen werden in dem Land fast 30.000 Corona-Todesfälle gezählt.
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