Gewalt gegen Coronahelfer international keine Seltenheit

Berlin – In den vergangenen Monaten wurde Gesundheitspersonal, das im Rahmen der Coronapandemie im Einsatz ist, in verschiedenen Ländern Opfer von verbaler und körperlicher Gewalt. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mahnt zum heutigen Welttag der humanitären Hilfe, Helfer nicht aufgrund ihrer Arbeit zu stigmatisieren und Angriffe auf sie zu stoppen.
„Diese Menschen riskieren ihre eigene Gesundheit für uns alle, indem sie COVID-19-Patienten behandeln und eine Weiterverbreitung des Virus verhindern. Sie dürfen nicht dafür bestraft werden, dass sie sich in solch einer herausfordernden Situation mit ganzer Kraft für andere Menschen einsetzen“, betonte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.
Zusammen mit anderen Hilfsorganisationen hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zwischen dem 1. Februar und dem 3. August 2020 611 Vorfälle in mehr als 40 Ländern Afrikas, Asiens, Amerikas und des Mittleren Ostens dokumentiert, die in direktem Zusammenhang mit COVID-19 standen.
Rund zwei Drittel der Fälle richtete sich gegen Gesundheitspersonal und 22 Prozent gegen Patienten, die wegen COVID-19 in Behandlung waren.
Gründe für die Stigmatisierung und Angriffe sind laut dem DRK neben der Angst vor einer Ansteckung auch Wut und Trauer über den Tod von an COVID-19 erkrankten Familienmitgliedern, für den immer wieder Gesundheitspersonal verantwortlich gemacht werde.
Auch Stress aufgrund von Ausgangsbeschränkungen und daraus resultierenden wirtschaftlichen Problemen sowie Unwissen und falsche Informationen über COVID-19 spielten eine Rolle. „Deswegen ist es wichtig, dass in allen Ländern seriös über das Virus informiert wird und Helfer geschützt werden“, betonte Hasselfeldt.
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