Politik

GKV-Spitzenverband rechnet 2018 mit stabilen Beiträgen

  • Mittwoch, 27. Dezember 2017
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Berlin – Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) erwartet auch für 2018 stabile Beitragssätze. „Die brummende Konjunktur, relativ hohe Tariflohnsteigerungen und die große Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter haben einen entscheidenden Anteil an der guten Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung“, sagte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer. Allerdings falle der weitere Ausblick schwer.

Pfeiffer fügte unter anderem mit Blick auf die Debatte über eine Bürger­versicherung hinzu, dass auch drei Monate nach der Bundestagswahl nicht klar sei, auf welche politischen Grundsatzentscheidungen man sich in der Gesundheitspolitik einstellen müsse. Und auch die internationale Politik, voran Brexit und isolationistische Tendenzen in der US-Wirtschaftspolitik, „könnten sich rasch auf unsere exportorien­tierte Wirtschaft und damit auf den Arbeitsmarkt und die Lohn- und Gehaltsentwick­lung auswirken“. Sinkende Einkommen und steigende Arbeitslosenzahlen hätten unmittelbar Konsequenzen für die Einnahmesituation der Krankenkassen.

Im kommenden Jahr können gesetzlich Krankenversicherte aufgrund der günstigen Konjunktur auf eine leichte Absenkung der Beiträge hoffen. Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz in der GKV, für den ausschließlich die Arbeitnehmer aufkommen müssen, wurde auf 1,0 Prozent festgelegt. 2017 lag er bei 1,1 Prozent. Damit reduziert sich auch der Gesamtbeitrag für die rund 54 Millionen Kassenmitglieder im Schnitt von 15,7 Prozent auf 15,6 Prozent vom Bruttolohn. Einzelne Kassen können darunter oder darüber liegen.

Verbraucherschützer haben unterdessen von der nächsten Bundesregierung die Rück­kehr zur paritätischen Finanzierung in der Krankenversicherung verlangt. Dass die Beiträge wieder zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragen werden, sei „ein absolutes Muss“, sagte der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, der Passauer Neuen Presse.

dpa

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