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GKV verzeichnet deutlichen Ausgabenanstieg für Gesundheitsförderung und Prävention

  • Mittwoch, 29. November 2023
/js-photo, stock.adobe.com
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Berlin – Mit rund 584 Millionen Euro haben die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr Aktivitäten zur Gesundheitsförderung in Lebenswelten, Betrieben und für einzelne Versicherte unterstützt. Damit steigerten sich die Gesamtausgaben im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent. Das geht aus dem heute veröffentlichten Präventionsbericht von GKV-Spitzenverband und Medizinischem Dienst Bund hervor.

„Prävention und Gesundheitsförderung sind zentrale Instrumente, um Krankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen oder zumindest abzumildern. Wir freuen uns, dass der Trend hierbei nun im zweiten Jahr in Folge nach oben zeigt“, betonte Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstands­vorsitzender des GKV-Spitzenverbandes. Auch wenn man das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 noch nicht wieder erreicht habe, sei man in der richtigen Richtung unterwegs.

Kiefer zeigte sich überzeugt, dass insbesondere für die wichtige lebensweltbezogene Gesundheitsförderung ab dem Jahr 2024 weitere positive Impulse vom gesetzlich neu aufgestellten GKV-Bündnis für Gesundheit ausgehen werden.

„Im Zuge des demografischen Wandels gewinnt das Thema Prävention mehr und mehr an Bedeutung. In einer immer älter werdenden Gesellschaft sind Gesundheitsförderung und Prävention essenziell, um die Gesundheit der Menschen in allen Lebensphasen möglichst lange zu erhalten und zu stärken“, sagte Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Dienstes Bund.

Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten mit deutlichem Zuwachs

In primärpräventive und gesundheitsförderliche Maßnahmen, etwa zu Ernährung und Bewegung oder zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in Lebenswelten – also insbesondere Kindertagesstätten, Schulen und Kommunen – investierten die Krankenkassen im Berichtsjahr 2022 insgesamt rund 159 Millionen Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von etwa acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Laut Präventionsbericht wurden damit im vergangenen Jahr rund 9,3 Millionen Menschen in mehr als 50.000 Lebenswelten erreicht. Im Vergleich zu 2021 bedeutet das eine Steigerung von 24 Prozent bei den erreichten Lebenswelten und um 55 Prozent bei den hier erreichten Menschen.

Die Ausgaben der Kassen für betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) lagen im Jahr 2022 bei insgesamt rund 257 Millionen Euro und sind damit im Vergleich zu 2021 um rund vier Prozent gestiegen. Angesprochen werden konnten im letzten Jahr mit BGF-Maßnahmen knapp zwei Millionen Beschäftigte in mehr als 26.000 Betrieben – mit einem Zuwachs bei den Betrieben von 43 Prozent und bei den Beschäftigten von zwölf Prozent damit auch hier deutlich mehr als im Jahr 2021. Durch den Ansatz der überbetrieblichen Vernetzung und Kooperation hätten insbesondere kleinere Betriebe zunehmend von den Angeboten der Kassen profitieren können.

Der kräftigste Anstieg war laut den Daten im vergangenen Jahr bei den Kursangeboten zu verzeichnen, die sich an einzelne Versicherte wenden und sich mit Bewegungsförderung, Stressbewältigung, Ernährung und Suchtmittelreduktion befassen.

Die Kassen wendeten hierfür im Jahr 2022 insgesamt rund 168 Millionen Euro auf – ein Anstieg von über 17 Prozent gegenüber 2021. Mit rund 1,3 Millionen Teilnehmenden im Jahr 2022 ist hier eine Zunahme um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr festzustellen.

Auch die Ausgaben der Pflegekassen konnten 2022 auf rund 18,5 Millionen Euro gesteigert werden und liegen um etwa 13 Prozent höher als 2021. Damit haben die Pflegekassen ihren bisher höchsten Betrag für Präventionsleistungen in stationären Pflegeeinrichtungen investiert. Insgesamt wurden Aktivitäten in mehr als 2.500 stationären Pflegeeinrichtungen dokumentiert. Das sind 36 Prozent mehr als im Jahr 2021.

aha

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