Grüne klagen auf Herausgabe von Glyphosat-Studien

Brüssel – Europäische Grünen-Politiker klagen vor dem EU-Gericht auf die vollständige Herausgabe von Industriestudien zum Unkrautvernichter Glyphosat. Dass die zuständige Lebensmittelbehörde Efsa Teile von Untersuchungen unter Verweis auf die Rechte der Auftraggeber unter Verschluss halte, sei bei einem so sensiblen Thema nicht hinnehmbar, erklärten Vertreter der Partei heute. Wirtschaftliche Interessen müssten in dem Fall dem öffentlichen Interesse untergeordnet werden.
Das auch auf deutschen Feldern breit eingesetzte Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu verursachen. Allerdings kamen die Efsa und die europäische Chemikalienagentur Echa zu dem Schluss, dass verfügbare wissenschaftliche Erkenntnisse nicht ausreichten, um Glyphosat als krebserregend einzustufen.
Die Grünen wollen deswegen nun alle den EU-Behörden vorliegenden Studien vollständig einsehen. Bislang sind von manchen nur die Rohdaten und Ergebnistabellen freigegeben worden. Die Efsa erklärt dazu, dass die veröffentlichten Teile ausreichten, um die von den Glyphosat-Herstellern zur Verfügung gestellten Studien zu prüfen und zu replizieren. Eine darüber hinausgehende Freigabe ist nach Auffassung der Behörde nach dem derzeitigen Rechtsrahmen nicht ohne Zustimmung der Auftraggeber möglich.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: