Grüne: Krankenkassen sollen Rauchentwöhnung bezahlen

Berlin − Wer mit dem Rauchen aufhört, soll nach dem Willen der Grünen dafür notwendige Therapien und Medikamente von der Krankenkasse bezahlt bekommen − auch wegen der Coronakrise. Einen Änderungsantrag dazu wollen die Grünen in dieser Woche im Bundestag einbringen.
„Raucherinnen und Raucher gehören zur Risikogruppe für schwere Krankheitsverläufe“, sagte die drogenpolitische Sprecherin der Fraktion, Kirsten Kappert-Gonther. „Die therapeutische und medikamentöse Begleitung der Rauchentwöhnung sollten in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen aufgenommen werden.“
Bisher werde die medikamentöse Rauchentwöhnung nicht übernommen, weil der sogenannte Lifestyle-Paragraf im Sozialgesetzbuch das verhindere, sagte Kappert-Gonther. „Wer wegen Corona mit dem Rauchen aufhören möchte, muss Unterstützung bekommen.“
In ihrem Antrag schreiben die Grünen: „Mit dem Rauchen aufzuhören ist sehr schwer.“ Nikotinsucht sei eine Krankheit. Arzneimittel zur Rauchentwöhnung sollten daher aus dem Paragrafen gestrichen werden, der auch die Kostenübernahme etwa von Haarwuchs- oder Potenzmitteln ausschließt.
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