Grüne scheitern mit Cannabiskontrollgesetz

Berlin – Die Grünen-Bundestagsfraktion ist mit ihrem Entwurf für ein Cannabiskontrollgesetz im Gesundheitsausschuss des Bundestages gescheitert. Die Fraktionen von Union und SPD stimmten heute im Ausschuss gegen die Vorlage, die Linksfraktion votierte dafür. Bündnis 90/Die Grünen wollten mit ihrem Gesetzentwurf die Droge aus der Illegalität holen.
Die in Deutschland gegen Cannabis gerichtete Verbotspolitik sei „vollständig gescheitert“. Cannabis sei hierzulande die am häufigsten konsumierte illegale Droge, hieß es in dem Entwurf. Die Abgeordneten schlugen vor, Cannabis aus den strafrechtlichen Regelungen des Betäubungsmittelgesetzes herauszunehmen und stattdessen einen kontrollierten, legalen Markt für Cannabis zu eröffnen. Um das zu erreichen, sollte die gesamte Handelskette für Cannabis reguliert werden. Die Grünen kritisierten auch die aus ihrer Sicht unverhältnismäßige Kriminalisierung der Cannabiskonsumenten.
„Das Nein von Union und SPD zu unserem Cannabiskontrollgesetz ist ein Nein zu Jugend- und Verbraucherschutz“, erklärten Katja Dörner, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, und Harald Terpe, Sprecher für Drogen- und Suchtpolitik. Gerade weil Cannabis nicht harmlos sei, dürften Jugend- und Verbraucherschutz nicht dem Dealer überlassen werden. Sie weisen darauf hin, dass das Cannabiskontrollgesetz eine echte Alternative zur gescheiterten Verbotspolitik der Bundesregierung gewesen wäre.
Der Gesetzentwurf der Grünen wurde bereits im März 2015 vorgelegt. Zwischenzeitlich hat der Bundestag im Januar 2017 einen Gesetzentwurf der Bundesregierung beschlossen, der die Ausgabe von Cannabis als Medizin ermöglicht. Nun könnten schwer kranke Patienten in bestimmten Fällen auf Kosten der Krankenversicherung mit hochwertigen Cannabisarzneimitteln versorgt werden.
Zuvor konnte Cannabis nur mit einer Ausnahmegenehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als Heilmittel genutzt werden, wobei die Patienten die Kosten in der Regel selbst zu tragen hatten. Eine allgemeine Legalisierung von Cannabis lehnt die Bundesregierung ab.
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