Hamburg fordert genauere Beurteilung der Todesumstände von Corona-Infizierten
Hamburg − Hamburg setzt sich bundesweit für eine genauere medizinische Beurteilung der Todesumstände von Corona-Infizierten ein. Die Hansestadt befinde sich derzeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) und den anderen Bundesländern „im Austausch“ über die Frage, „wie die Datenlage dazu verbessert werden kann“, teilte die Gesundheitsbehörde gestern mit.
In Hamburg werden alle Corona-Verstorbenen rechtsmedizinisch dahingehend untersucht, ob die Infektion mit dem neuartigen Erreger letztlich auch todesursächlich war. Die offiziellen Meldezahlen des RKI erfassen alle Todesfälle, bei denen eine Corona-Infektion festgestellt wurde. Aussagen über einen kausalen Zusammenhang werden damit nicht zwingend getroffen.
Für Hamburg listet die RKI-Statistik bislang zwölf Coronatote auf. Nach der von der Hamburger Gesundheitsbehörde angewandten Methode unter Einschluss rechtsmedizinischer Erkenntnisse sind es nur acht. Bereits bei Meldungen über den vermeintlich ersten Corona-Toten in Hamburg vor zweieinhalb Wochen hatte das zu abweichenden Berichten geführt.
Durch die in Hamburg übliche Vorgehensweise werde bei sämtlichen Todesfällen im Zusammenhang mit der derzeitigen Corona-Pandemie „medizinisch differenziert nachgewiesen, welche nicht nur mit, sondern ursächlich durch eine COVID-19-Erkrankung gestorben sind“, erklärte die Gesundheitsbehörde der Hansestadt.
Dadurch komme ein Unterschied in der Zahl der gemeldeten Todesfälle zustande, wenn diese mit der Zählung des RKI verglichen werde.
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