Hausärzte erwarten Unterstützung durch nationales Gesundheitsportal

Stuttgart – Die Hälfte der Hausärzte sieht in dem nationalen Gesundheitsportal der Bundesregierung große Unterstützungspotenziale für ihre Arbeit. Das geht aus einer Umfrage unter 745 Hausärzten aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland hervor, die im Juli im Thieme Verlag veröffentlicht wurde. 68 Prozent erwarten sich von dem Portal eine Entlastung bei der ärztlichen Beratung, 56 Prozent erwarten eine Optimierung der Arzt-Patient-Kommunikation.
42 Prozent versprechen sich von dem Portal zudem eine Stabilisierung von ängstlichen Patienten und 41 Prozent erwarten eine bessere „Schulung“ im Umgang mit dem Gesundheitssystem.
„Wichtig ist den Befragten ein Präventionsschwerpunkt (91 Prozent) und eine symptomorientierte Darstellung (62 Prozent)“, heißt es in der Veröffentlichung. „Für einen Teil ist vorstellbar, über eine solche Plattform Informationen für ihre Patienten zusammenzustellen (45 Prozent) und den Austausch mit Fachkollegen zu suchen (44 Prozent).“
52 Prozent der Befragten stimmten der Aussage voll und ganz zu, dass ein nationales Gesundheitsportal dazu beitragen sollte, die Anzahl unnötiger Arztbesuche zu verringern, indem es Patienten dabei unterstützt, sich bei leichteren Beschwerden oder Befindlichkeitsstörungen selbst zu helfen. 33 Prozent stimmten dieser Aussage darüber hinaus zu.
55 Prozent stimmten der Aussage voll und ganz zu, dass ein nationales Gesundheitsportal auch das Ziel verfolgen sollte, Patienten zu beruhigen und zu stabilisieren, um so zum Beispiel dem Aufkommen von unberechtigten Gesundheitsängsten entgegenzuwirken. 33 Prozent stimmten dieser Aussage darüber hinaus zu.
Bei einem Drittel fordern Patienten spezielle Diagnostik
27 Prozent der Befragten erklärten, dass Patienten sie häufig mit recherchierten Informationen aus dem Internet zu Symptomen oder Krankheiten konfrontierten. Bei 61 Prozent der Befragten geschieht dies gelegentlich.
36 Prozent der Befragten gaben an, dass Patienten sie häufig mit der Forderung nach spezieller Diagnostik konfrontierten, über die sie im Internet gelesen haben. Bei 44 Prozent geschieht dies gelegentlich.
12 Prozent gaben an, dass Patienten sie häufig mit der Forderung nach speziellen Therapien konfrontierten, über die sie online recherchiert haben. Bei 53 Prozent geschieht dies gelegentlich.
Hausärzte sehen klare Chancen
„Allgemeinärzte sehen in der Schaffung eines nationalen Gesundheitsportals klare Chancen für eine bessere Information und Beratung von Patienten“, heißt es in der Veröffentlichung.
„Dabei sollte das Portal so ausgestaltet werden, dass zum einen leitlinienkonforme, verständliche Informationen symptomorientiert vermittelt werden, zum anderen das Arzt-Patient-Verhältnis unterstützt und die Orientierung im Gesundheitswesen verbessert wird.“
Die Umfrage wurde Anfang dieses Jahres durchgeführt. Das Gesundheitsportal ist mittlerweile online.
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