Hausärzte stellen sich hinter geplante Landarztquote in Bayern

München – Der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) hat die geplante Landarztquote in Bayern begrüßt. „Jede Maßnahme, die dazu beiträgt, die wohnortnahe hausärztliche Versorgung auch in strukturschwachen Gebieten zu sichern, ist aus unserer Sicht zu begrüßen“, sagte die zweite stellvertretende Vorsitzende des BHÄV, Petra Reis-Berkowicz.
Hintergrund ist eine Entscheidung des Bayerischen Landeskabinetts Anfang der Woche, vom Wintersemester 2020/21 an bis zu 5,8 Prozent aller Medizinstudienplätze pro Wintersemester in Bayern für die Studierende zu reservieren, die später als Hausärzte im ländlichen Raum tätig werden wollen. Dies entspricht etwa 90 Studienplätzen. Den Bedarf, anhand dessen sich die Quote bemisst, soll die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) ermitteln.
„Die Landarztquote ist ein Baustein zur Lösung des Problems Hausärztemangel – aber natürlich längst nicht der einzige“, so Reis-Berkowicz. Sie betonte, die Auswahlkriterien der Studienplatzbewerber nicht nach Numerus Clausus, sondern nach persönlicher Eignung, wie jetzt bei der Landarztquote vorgesehen, fordere der BHÄV schon seit Jahren für alle Bewerber um Medizinstudienplätze.
Weitere wichtige Bausteine sind aus Sicht des Verbandes die Schaffung zusätzlicher Medizinstudienplätze und die Einrichtung von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin an allen medizinischen Fakultäten in Bayern.
Bayern ist nach ihrer Einschätzung hier bereits auf einem sehr guten Weg: „In Augsburg und Bayreuth entstehen gerade rund 2.100 neue Studienplätze, und bis auf Regensburg haben alle medizinischen Fakultäten in Bayern bereits einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin. Für den noch neuen Medizin-Campus in Augsburg soll die Ausschreibung für den Lehrstuhl Allgemeinmedizin diesen Herbst beginnen“, sagte sie.
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