Ärzteschaft

Hausärzte werben bei Abgeordneten für hausarztzentrierte Versorgung

  • Montag, 11. September 2017

München – Der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) hat in einem Schreiben an die Kandidaten zur Bundestagswahl auf die Bedeutung der hausarztzentrierten Versorgung (HzV) hingewiesen und die Unterstützung der Politik angemahnt. „Hausarztverträge sind ein ganz entscheidendes Instrument, um die hohe Qualität der ambulanten medizinischen Versorgung sicherzustellen und gleichzeitig den Hausarztberuf für junge Ärzte noch attraktiver zu machen“, schreibt BHÄV-Chef Dieter Geis.

An den Verträgen nähmen im Augenblick bundesweit rund 4,5 Millionen Patienten teil, davon knapp 1,3 Millionen aus Bayern. Etwa jeder dritte Hausarzt beteilige sich daran. Die Förderung dieser Versorgungsform werde in den kommenden Jahren immer wichtiger werden, so der Vorsitzende des BHÄV. „Es braucht eine Alternative für die Patienten, aber auch zu den überholten Versorgungsstrukturen der Kassenärztlichen Vereinigungen“, erklärte Geis in dem Brief.

Der Brief ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Haus- und Fachärzte vor der Bundes­tagswahl versuchen, sich mit ihren Themen für die kommende Legislaturperiode zu platzieren. Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) hatte Ende Juni ein Papier zur fachärztlichen Grundversorgung vorgestellt. Es sei Versorgungsrealität, dass die ambulante medizinische Grundversorgung der Bevölke­­rung durch Hausärzte und die Fachärzte, die viele Patienten in der Grund­versorgung betreuten, erbracht würden, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Dirk Heinrich. 

Der Deutsche Hausärzteverband kritisierte dies scharf. „Gedankenspiele, wonach ärztliche Aufgaben zukünftig auch von Gebietsfach­ärzten im Vorbeigehen miterledigt werden sollen, obwohl diese hierfür überhaupt nicht weitergebildet sind, sind ein Spiel mit dem Feuer und gefährden die Qualität der Versorgung“, warnten Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, und Erika Baum, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM).

hil

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