Hausärzteverband Nordrhein unterstützt Apothekenproteste

Köln – Der Hausärzteverband Nordrhein unterstützt die für den 14. Juni geplanten Protestaktionen der Apotheker.
„Die Medikamentenlieferung an die Apotheken gleicht einem Glücksspiel“, erklärte heute der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Oliver Funken. Die Apotheken könnten sich schon lange nicht mehr darauf verlassen, dass ihre Medikamentenbestellung vollständig ankommt.
Die Konsequenzen für die hausärztlichen Praxen seien weitreichend. „Oft werden mehr als 20 grundlegende Medikamente nicht geliefert“, so Funken. „Das zieht für viele Patienten eine Umstellung der Medikation nach sich – insbesondere für chronisch Kranke ist dies unzumutbar.“
Vor Ort stünden Arztpraxen und Apotheken im engen Austausch, welche verschreibungspflichtigen Medikamente überhaupt noch vorrätig sind. Die Hausarztpraxen müssten kurzfristig die Patienten immer wieder auf geänderte Medikationen und Behandlungswege einstellen – mit enormen organisatorischen Aufwand. Auch die weiteren Partner in der Versorgung, wie Pflegedienste und Seniorenheime, müssten von den Hausarztpraxen kontinuierlich informiert werden.
„Die Arzt-Patienten-Zeit ist in der hausärztlichen Versorgung ein wertvoller und zugleich knapper Faktor“, betonte Funken. „Das Schönreden des Gesundheitsministers hilft keinem, weder den Apotheken und Arztpraxen noch den Patienten. Wir brauchen eine Sicherstellung der Arzneimittelversorgung, und zwar jetzt.“
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