Hautärzte wollen Online-Sprechstunden vorantreiben

Düsseldorf/Mönchengladbach – Einen größeren Schub für die Online-Behandlung von Patienten per Videosprechstunde hat der Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD), Klaus Strömer, gefordert. Auf der Medizintechnikmesse Medica warnte er Mitte November davor, die Einführung einer Ziffer im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) für Online-Videosprechstunden auf bestimmte Fachgruppen und Indikationsgebiete einzuschränken. Wichtig sei außerdem eine auskömmliche Dotierung, so der BVDD-Präsident.
Das sogenannte E-Health-Gesetz sieht vor, dass Online-Videosprechstunden ab Juli 2017 finanziell gefördert werden.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben sich im November über die technischen Anforderungen für die Praxis und den Videodienst geeinigt. Die Vereinbarung dazu beinhaltet Einzelheiten zur technischen Sicherheit und zum Datenschutz. „Als nächstes sollen die für die Videosprechstunde geeigneten Fachgruppen und Krankheitsbilder im Bewertungsausschuss festgelegt und über die Vergütung der neuen Leistung verhandelt werden“, hieß es aus der KBV.
Die Vereinbarung sieht vor, dass die Konsultation per Video nicht den persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt ersetzen darf, sondern bei einer bereits begonnenen Behandlung ergänzend eingesetzt werden kann. Ärzte müssen zudem für die Videosprechstunde eine schriftliche Einwilligung des Patienten einholen.
„Auf der Grundlage dieser Vereinbarung beschließt nun der Bewertungsausschuss bis Ende März 2017 entsprechende Anpassungen des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes“, berichtet die KBV.
Strömer warnte in diesem Zusammenhang, eine zu geringe Dotierung und Mengenbegrenzungen könnten innovative Angebote blockieren. Er wies darauf hin, dass die Patienten zwar sehr interessiert seien, sich die Nachfrage bei den Ärzten aber „deutlich schleppender“ gestalte. Käme es nicht zu einer auskömmlichen Honorierung, blieben weite Teile der gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland von dieser Innovation ausgeschlossen, prognostizierte der Berufsverbands-Präsident.
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