Hebammen sehen in Krankenhausreform Chancen für Geburtshilfe

Berlin – Der Deutsche Hebammenverband (DHV) hat vor dem Hintergrund einer großen Krankenhausreform in einem neuen Positionspapier seine Vorstellungen für eine gesicherte flächendeckende Geburtshilfe und Hebammenhilfe vorgestellt.
„Seit Jahren verschärft sich der Trend, dass sowohl in Metropolen als auch im ländlichen Raum immer mehr Geburtsstationen schließen und dadurch immer weniger Kliniken die gleiche Anzahl Geburten betreuen“, heißt es in dem Papier. Der DHV sehe diese Entwicklung „sehr kritisch“, da sie die Versorgungssicherheit von Mutter und Kind gefährde.
Denn „die Zentralisierung der klinischen Geburtshilfe war in den vergangenen Jahren kein gesteuerter Prozess, da häufig nicht die Versorgungslage, sondern die Wirtschaftlichkeit ausschlaggebender Faktor der Schließung einzelner Stationen ist“, so die Autoren des DHV-Positionspapiers.
Wichtig sei, dass eine gute geburtshilfliche Versorgung rund um die Uhr schnell erreichbar sei. „Dies setzt eine wohnortnahe Grundversorgung über Level-1-Kliniken und außerklinische Angebote voraus, ergänzt durch ein Netz von Kliniken mit pädiatrischer und intensivmedizinischer Versorgung“, so die Forderung.
Bei der Sicherstellung der Grundversorgung fordert der DHV, neben Kliniken auch qualitätsgesicherte hebammengeleitete Einrichtungen wie Geburtshäuser oder Hausgeburtshilfe zu berücksichtigen.
„Schwangere und werdende Eltern wurden in den letzten Jahren durch die fortschreitende Schließung von Geburtsstationen in höchstem Maße verunsichert. Ihr Vertrauen zurückzugewinnen, muss jetzt erste Aufgabe der Politik sein“, forderte DHV-Präsidentin Ulrike Geppert-Orthofer.
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