Hilfsorganisationen wünschen sich mehr Geld für Entwicklungspolitik

Berlin – Die Welthungerhilfe und das Kinderhilfswerk terre des hommes haben die Bundesregierung zu einer ambitionierten Entwicklungszusammenarbeit aufgefordert. Sowohl die finanzielle Gesamtausstattung als auch die einzelnen Schwerpunkte genügten den ehrgeizigen Zielen der Agenda 2030 und anderer internationaler Vereinbarungen nicht, stellten die Organisationen heute zur Veröffentlichung ihres „Kompass 2019: Zur Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik“ fest.
Die deutsche ODA-Quote verfehle erneut das 0,7-Prozent-Ziel und die Mittel für die Ärmsten der Armen entsprächen ebenfalls nicht den internationalen Verpflichtungen, hieß es. Die ODA-Quote bezeichnet Entwicklungsausgaben im Verhältnis zum Bruttonationaleinkommen, einer bestimmten Messgröße der Wirtschaftsleistung. Die Quote gibt die Aufwendungen der Geberländer für Entwicklungszusammenarbeit wieder und soll die Leistungen der Geber untereinander vergleichbar machen.
„In den am wenigsten entwickelten Ländern sind Hunger und Armut besonders hoch, aber die Zuwendungen dorthin stagnieren seit Jahren. Wir fordern deshalb einen finanziellen Stufenplan für die kommenden Jahre, um die Lebensbedingungen benachteiligter Familien insbesondere auf dem Land langfristig zu verbessern“, erklärte Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Zur Afrikapolitik der Bundesregierung ziehen die Organisationen eine „gemischte Bilanz“. Während die verstärkte Förderung von Landwirtschaft und Ernährung der richtige Weg zur Hunger- und Armutsbekämpfung sei, diene der Fokus auf Migrationsabwehr und Bekämpfung von Fluchtursachen nicht diesen Zielen.
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