Ausland

Hilfswerk: In Haiti entführte Krankenschwester und Kind wieder frei

  • Donnerstag, 10. August 2023
Undatierte Aufnahme der Krankenschwester Alix Dorsainvil mit ihrem Ehemann/picture alliance, AP, El Roi Haiti
Undatierte Aufnahme von Alix Dorsainvil mit ihrem Ehemann /picture alliance, AP, El Roi Haiti

Port-au-Prince – Nach ihrer Entführung in Haiti vor knapp zwei Wochen sind eine US-Krankenschwester und ihr Kind wieder freigekommen. Das teilte gestern die Hilfsorganisation El Roi, für die die Frau arbeitet, mit.

Die christliche Organisation teilte keine weiteren Informationen zu den Umständen der Entführung mit. Es handelte sich laut El Roi um die Ehefrau des aus Haiti stammenden Direktors der US-Organisation und deren gemeinsames Kind.

Sie waren den Angaben zufolge am Morgen des 27. Juli auf dem Gelände des Hilfswerks nahe der haitiani­schen Hauptstadt Port-au-Prince entführt worden.

Am vergangenen Montag hatte Unicef einen „alarmierenden Anstieg“ der Entführungen von Frauen und Kindern in Haiti gemeldet. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien fast 300 davon registriert worden – in etwa so viele wie im gesamten vergangenen Jahr und fast dreimal so viele wie 2021.

Laut dem UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) wurden im vergangenen Jahr 1.359 Entführungen in Haiti gezählt – mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor und knapp sechsmal so viele wie 2020.

Haiti leidet unter Kämpfen zwischen Banden, die nach UN-Schätzung 80 Prozent der Hauptstadt Port-au-Prince kontrollieren und die Bevölkerung mit brutaler – auch sexueller – Gewalt terrorisieren.

Zuletzt kam es zu einer Selbstjustiz-Bewegung der Bewohner gegen die Banden. Die Gewalt verschärft auch die ohnehin schon prekäre Versorgungslage. Fast die Hälfte der elf Millionen Bewohner des armen Karibik­staats leidet laut Vereinten Nationen unter akutem Hunger.

dpa

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