Historischer Höchststand bei Drogentoten

Berlin – Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist deutlich angewachsen. Wegen des Konsums illegaler Substanzen starben im vergangenen Jahr 2.227 Menschen und damit 237 mehr als 2022. Das teilte der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), heute mit. Dies sei die höchste bisher je registrierte Zahl.
Unter den Toten waren 1.844 Männer und 383 Frauen. Das Durchschnittsalter lag bei 41 Jahren, es stieg damit weiter an. Bei etwa zwei Dritteln der Toten – 1.479 Fälle – sei ein Mischkonsum verschiedener illegaler Substanzen festgestellt worden, 34 Prozent mehr als im Jahr 2022.
Einen deutlichen Anstieg gab es demnach bei Toten in Zusammenhang mit Kokain und Crack, deren Zahl sich von zuvor 507 auf 610 erhöhte. Am häufigsten mit Todesfällen verbunden war weiterhin Heroin: Die Zahl der Toten ging aber leicht von 749 auf 712 zurück.
Blienert sagte, die Zahlen seien erschreckend und lägen nun etwa doppelt so hoch wie vor zehn Jahren. Es sei festzustellen, „dass immer mehr Substanzen vermischt konsumiert werden, dass es immer stärkere Substanzen gibt, dass alles, was auf dem Markt verfügbar ist, auch genommen wird“. Daher gelte: „Wir brauchen ganz konkrete Fortschritte bei der Prävention und sozialen Hilfe vor Ort.“
So sei es notwendig, dort Drogenkonsumräume zu haben, wo sie erforderlich seien. Derzeit gibt es den Angaben zufolge bundesweit 31 solcher Einrichtungen für weniger riskanten Konsum unter kontrollierten Bedingungen – nicht in allen Bundesländern.
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