Vermischtes

Hitzeschutz in der Pflege verbesserungswürdig

  • Mittwoch, 19. Juli 2023
/picture alliance, Jana Bauch
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Mainz – Auf Defizite bei der Umsetzung von Hitzeschutzmaßnahmen in der Pflege weist eine Umfrage der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz hin. Demnach mangelt es sowohl beim Pflegepersonal als auch bei den Pflegebedürftigen oftmals an einem effektiven Schutz vor Hitzestress. Insbesondere die Krankenhäuser scheinen noch Nachholbedarf zu haben.

Laut den Umfrageergebnissen – befragt wurden 878 Pflegende aus allen Pflegesettings, wobei Pflegekräfte in Krankenhäusern mit 50 Prozent den größten Anteil bildeten – können nur knapp 30 Prozent bei Hitze eine zusätzliche Pause einlegen.

54,9 Prozent gaben an, dass es dazu keine Möglichkeit gebe. 15,4 Prozent der Befragten verwiesen darauf, dass dies ausdrücklich nicht erlaubt sei. Bei den Pflegenden in Krankenhäusern liegt die Quote derer, die in der Lage sind, Hitzepausen einzulegen sogar nur bei 19,3 Prozent.

Mit 85,4 Prozent berichtete zudem die große Mehrheit, dass kein Thermometer oder Hygrometer am Arbeits­platz vorhanden ist. Von einem nicht klimatisierten Arbeitsbereich berichteten 83,9 Prozent. Mehr als die Hälfte (56,6 Prozent) gab an, dass weder ein Hitzemaßnahmenplan noch ein Hitzebeauftragter vorhanden ist – nur 1,6 Prozent berichteten, dass in ihrer Einrichtung beides vorhanden sei.

Selten (45,6 Prozent) bis nie (17,9 Prozent) schafft es eine Mehrheit der Befragten, während der Arbeitszeit ausreichend zu trinken. Die knappe Hälfte gab zudem an, selten (37,8 Prozent) bis nie (7,5 Prozent) sicherstell­en zu können, dass die Ihnen anvertrauten Menschen mit Pflegebedarf ausreichend Flüssigkeit zu sich neh­men. Bei den Pflegenden in Krankenhäusern war dies laut Umfrage sogar bei 54,5 Prozent der Fall (46,4 Prozent selten, 8,1 Prozent nie).

Eine Identifikation von Pflegebedürftigen mit besonderem Risiko für hitzebedingte Gesundheitsprobleme erfolgt nach festgelegten Kriterien nur bei 3,4 Prozent aller Befragten. Hier liegt die stationäre Langzeitpflege mit 14,3 Prozent vorne, nur 0,4 Prozent der Pflegenden in Krankenhäusern antworteten hier positiv. 79,8 Prozent der in diesem Setting Tätigen gaben ab, dass eine solche Maßnahme nicht erfolge.

Über Möglichkeiten, die Pflegemaßnahmen bei Hitze anzupassen, verfügt laut den Umfrageergebnissen auch nur eine deutliche Minderheit. Nur 12,7 Prozent gaben an, immer oder häufig Maßnahmen wie zum Beispiel kühlende Waschungen und Armbäder umsetzen zu können. Bei der Mehrheit war dies selten (41,4 Prozent) oder nie (45,9 Prozent) der Fall.

aha

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