Ärzteschaft

HIV und TB: Ärzte ohne Grenzen warnt vor nachlassender finanzieller Unterstützung

  • Montag, 7. Oktober 2019
/dpa
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Berlin – Sinkende finanzielle Unterstützung seitens internationaler Geber bedroht der Hilfsorgansiation Ärzte ohne Grenzen zufolge die Erfolge im Kampf gegen HIV und Tuber­kulose (TB). Laut einem neuen Bericht der Hilfsorganisation mit dem Titel „Burden sha­ring, not burden shifting“ sind im Jahr 2018 die Ausgaben internationaler Geber sowie betroffener Länder für HIV-Programme zum ersten Mal seit zehn Jahren gesunken.

Infolge des Rückgangs der internationalen Finanzierung werde die Hauptlast der Behand­lung Erkrankter nun auf die betroffenen Länder abgewälzt, die dies oft nicht stemmen könnten. In einigen Ländern könnte dies zu Rückschlägen im Kampf gegen die Epidemien führen, warnen die Autoren.

Der Bericht basiert auf Untersuchungen in neun Ländern, in denen Ärzte ohne Grenzen HIV- und TB-Programme betreibt, das sind die Zentralafrikanische Republik, die Demokra­tische Republik Kongo, Eswatini, Guinea, Kenia, Malawi, Mosambik, Myanmar und Sim­bab­we.

„HIV/ AIDS und TB bleiben heute die beiden tödlichsten Infektionskrankheiten, obwohl sie behandelbar sind“, heißt es in dem Bericht. HIV/ AIDS war 2018 für 770.000 Todes­fälle verantwortlich, während TB 2017 1,6 Millionen Menschen tötete (davon 300.000 HIV-positiv).

Zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt ging die Finanzierung von HIV-Programmen aus nationalen und internationalen Quellen laut Ärzte ohne Grenzen im Jahr 2018 zurück und sank um eine Milliarde US-Dollar in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, während sich die Finanzierungslücke für TB-Programme weiter vergrößerte und 3,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr erreichte.

„Der Zugang zu einer qualitativ hochwertigen lebensrettenden HIV- und TB-Behandlung ist gefährdet. Fallsuche und Diagnosetätigkeiten sind unterfinanziert. Es gibt unzurei­chen­de Investitionen in Präventionsmaßnahmen und Gesundheitsförderung. Gemein­schaftspro­gramme und psychosoziale Unterstützung sind defizitär“, schreibt Ärzte ohne Grenzen.

hil

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