Vermischtes

Höheres Lebensalter erklärt Einweisungsrate von Pflegeheimbewohnern

  • Mittwoch, 5. April 2017

Nürnberg – Für die Erhebung „Bündnis 70 plus – medizinische Versorgung von Pflege­heim­bewohnern“ des Klinikums Nürnberg gaben 368 Bewohner zweier Pflegeheime des Nürnbergstifts Auskunft über ihr Lebensgefühl und ihre medizinische Versorgung. Die For­scher verglichen die Aussagen mit denen von 37 Pflegekräften und elf Allge­meinärz­ten und zogen rund 120.000 Datensätze stationärer Krankenhausaufenthalte von Senio­ren dazu, um auch das Befinden von Heimbewohnern mit demjenigen von alten Men­schen zu vergleichen, die zu Hause leben. 

„Klischees wie der angebliche ‚Drehtüreffekt’ bei Krankenhauseinweisungen wurden nicht bestätigt“, berichtete Ralf Cramer-Ebner, Oberarzt der Klinik für Geriatrie des Klinikums Nürnberg und Projektleiter der Studie. Die leicht höhere Einweisungsrate bei Heimbewohnern gehe auf deren höheres Lebensalter und häufigere Multimorbidität zu­rück. Das Vorurteil, Pflegeheimbewohner kämen überwiegend nachts und am Wochen­ende ins Krankenhaus, habe die Studie nicht bestätigt. Viele Heimbewohner empfänden die Einweisungen allerdings als sehr belastend: Im Anschluss an den Krankenhausauf­ent­halt reagierten sie vielfach mit reduzierter Mobilität und Selbststän­digkeit sowie Mü­dig­keit.

Überrascht hat die Wissenschaftler, dass besonders viele Heimbewohner Symptome von Depressionen beschreiben. Auf diese Erkenntnis habe der Nürnbergstift bereits reagiert, seine Mitarbeiter in Fortbildungen über das Thema aufgeklärt und ein ent­sprechendes Palliativkonzept entwickelt, hieß es aus dem Stift.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung