Pflegebefragung: Zwei Drittel würden Heime weiterempfehlen

Hamburg – Als erstes Bundesland hat Hamburg eine Umfrage unter Angehörigen von Heimbewohnern zur Qualität der Pflege und Betreuung vorgenimmen. Demnach würden zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten die jeweilige Einrichtung weiterempfehlen; mehr als drei Viertel (78 Prozent) halten den Umgang des Personals mit den Bewohnern für immer oder meist wertschätzend.
Dagegen seien nur 37,4 Prozent der Meinung, ihre Angehörigen verfügten über eine feste Bezugspflegekraft in der Einrichtung, die deren Pflege kontinuierlich im Blick hat. Fast jeder dritte Befragte (30 Prozent) gab an, dass den Bewohnern, die dies gesundheitlich noch können, selten oder nie die Gelegenheit gegeben wird, an Veranstaltungen im Stadtteil teilzunehmen.
Mit 6.200 Antworten habe gut ein Drittel der Angehörigen von Pflegeheimbewohnern in Hamburg an der Studie teilgenommen.
Die Antworten zeigten insgesamt ein positives Bild, wiesen aber auch auf Verbesserungsmöglichkeiten hin, teilte die Gesundheitsbehörde in Hamburg heute mit. „Die Angehörigenbefragung ist ein wichtiger Schritt hin zu noch mehr Qualität und Transparenz in der Pflege“, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). Durch diese und weitere geplante Befragungen, etwa unter Beschäftigten, sollten diejenigen aktiv miteinbezogen werden, die sich regelmäßig in den Einrichtungen aufhalten. „Deren Einschätzungen und Erfahrungen können die Betreiber und die Wohn-Pflege-Aufsicht bei ihrer Arbeit unterstützen“, so die Senatorin.
Nach Einschätzung der Stiftung Patientenschutz kann von einem überwiegend guten Zeugnis allerdings nicht die Rede sein. „Die Weiterempfehlungsrate von 64 Prozent für Pflegeheime ist schlecht. Für ein Hotel wäre diese Quote vernichtend“, erklärte Vorstand Eugen Brysch. Selbst Krankenhäuser würden in Deutschland durchschnittlich von 82 Prozent weiterempfohlen.
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