Honorarbericht 2014: Gesamtvergütung stieg auf 34,399 Milliarden Euro

Berlin – Während Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband derzeit über das Honorar für 2017 verhandeln, liegen nun die Zahlen der Honorarentwicklung für das Jahr 2014 vor. Die KBV hat den Honorarbericht dazu veröffentlicht.
Demnach stieg die Gesamtvergütung im Vergleich zum Vorjahr (2013) um 3,7 Prozent auf 34,399 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 1,223 Milliarden Euro. Pro Versicherten bedeutet dies aber lediglich einen geringen Anstieg um 14,66 Euro auf 489,47 Euro.
Die morbiditätsorientierte Gesamtvergütung (MGV) ist dem Report zufolge leicht, um 2,5 Prozent, auf 23,463 Milliarden Euro angewachsen. Sie erhöhte sich laut der KBV in allen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) bis auf Hamburg und Baden-Württemberg im Vergleich zum Vorjahr.
„In Baden-Württemberg ist dies auf die Bereinigung der Gesamtvergütung aufgrund geschlossener Selektivverträge zurückzuführen“, heißt es im Bericht. In Hamburg habe die verspätete Überführung der Leistungen der Psychotherapie sowie der probatorischen Sitzungen (für einzelne Arztgruppen) zu einem Absinken der MGV geführt.
Einen deutlichen Anstieg gab es bei der extrabudgetären Gesamtvergütung (EGV, + 6,3 Prozent), die sich auf 10,936 Milliarden Euro belief. Laut KBV hat es die größten Steigerungen der EGV in Sachsen-Anhalt, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern gegeben.
Die Honorarumsätze sind infolge der höheren Gesamtvergütung bei den Ärzten im Schnitt leicht angestiegen. Bundesweit lag der Honorarumsatz (siehe Kasten) pro Arzt bei 209.319 Euro (2013: 205.493 Euro). Das ist ein Plus von 1,9 Prozent. Bei Hausärzten sind es im Schnitt 209.609 Euro (+ 2,1 Prozent), bei den Fachärzten 201.262 (+ 1,4 Prozent).
Nach Fachgruppen gibt es deutliche Unterschiede in den Honorarumsätzen: Ein deutliches Plus erzielten Fachärzte für Innere Medizin ohne Schwerpunkt (+ 5,6 Prozent), Dermatologen und Augenärzte (jeweils + 5,2 Prozent) sowie Fachärzte für Psychiatrie (+ 5,1 Prozent). Rückgänge mussten zum Beispiel Hämatologen und Onkologen (- 4 Prozent) sowie Nephrologen (- 1,2 Prozent) und Kardiologen (- 0,9 Prozent) hinnehmen.
Der Honorarbericht und die Kennzahlen erscheinen quartalsweise. Der Report gibt einen Überblick über die Ergebnisse der Honorarverteilung, über die Gesamtvergütungen, die Bereinigungssummen und über den Honorarumsatz je Arzt und je Arztgruppe.
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