Hunderte Ärzte der Berliner Charité im Streik

Berlin – Mehrere hundert Ärzte der Berliner Charité haben heute für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld gestreikt. Der Marburger Bund (MB) hatte die insgesamt rund 2.700 Ärzte der drei Charité-Standorte zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
„Wir registrieren eine hohe Streikbereitschaft unter unseren Mitgliedern. Viele haben den Eindruck, dass ihren Leistungen zu wenig Wertschätzung entgegengebracht wird“, erklärte der Vorstandschef des Marburger Bundes Berlin/Brandenburg, Peter Bobbert. Im ärztlichen Alltag würden immer mehr Überstunden und zusätzliche Dienste angehäuft.
In den Tarifverhandlungen mit der Charité fordert der Marburger Bund unter anderem eine Lohnsteigerung um 12,5 Prozent, eine Anhebung der Nachtzuschläge und die Einführung eines neuen Zuschlages für Arbeit in Randzeiten. In bislang drei Verhandlungsrunden versuchte die Gewerkschaft eigenen Angaben zufolge eine Einigung mit der Charité zu erreichen.
„Das vorgelegte Angebot, von jeweils 2,3 Prozent lineare Entgelterhöhung für 2024 und 2025 sowie eine theoretische Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf einheitlich 40 Stunden, ist völlig unzureichend“, kritisierte die Gewerkschaft in einer Mitteilung.
Wegen des Streiks seien planbare und nicht dringende Eingriffe heute verschoben worden, sagte ein Charité-Sprecher auf Anfrage. Betroffene Patienten wurden demnach kontaktiert.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: