Ausland

Hunderttausende Assistenzärzte und Lehrer streiken in Großbritannien

  • Mittwoch, 15. März 2023
/picture alliance, NurPhoto, Wiktor Szymanowicz
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London – Mit flächendeckenden Streiks haben heute in Großbritannien Hunderttausende Lehrer und Assis­tenz­ärzte für höhere Löhne gekämpft. Auch Mitarbeiter mehrerer Regierungsbehörden, Hochschuldozenten und Beschäftigte der Londoner U-Bahn beteiligten sich.

Die BBC berichtete, dass mehr als 400.000 Beschäftigte des öffentlichen Diensts mitmachen wollten. Die britische Nachrichtenagentur PA sprach vom größten Ausstand seit Beginn der Streikwelle im Vorjahr. Auch mehrere BBC-Journalisten legten aus Protest gegen Einsparungen bei Lokalsendern die Arbeit nieder.

Nahe des Parlaments in London, wo Finanzminister Jeremy Hunt heute seinen Haushalt vorstellen wollte, waren Kundgebungen geplant.

Der Streit zwischen Gewerkschaften und der konservativen Regierung scheint festgefahren. Der Chef der Gewerkschaft PCS, die Beschäftigte des öffentlichen Diensts vertritt, warnte, die Streiks könnten bis Jahres­ende andauern. Er forderte eine faire Lohnerhöhung.

„Die Regierung kann diese Streiks heute beenden, indem sie Geld für unsere Mitglieder auf den Tisch legt“, sagte PCS-Chef Mark Serwotka. „40.000 Beschäftigte des öffentlichen Diensts nutzen Lebensmitteltafeln und 45.000 beanspruchen Unterstützungsleistungen, weil sie so arm sind.“

Bildungsministerin Gillian Keegan zeigte sich enttäuscht. Zahlreiche junge Menschen würden wichtige Un­terrichtsstunden verpassen, schrieb die konservative Politikerin in einem offenen Brief.

Sie habe der Gewerk­schaft Gespräche angeboten mit der einzigen Bedingung, dass die Streiks dafür ausge­setzt werden. „Doch scheint es nur um Streiks und unnötige Störungen zu gehen.“ Der Lehrerstreik findet nur in England statt, nachdem es in Wales und Schottland Fortschritte bei den Verhandlungen gab.

dpa

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