Politik

Hybrid-DRG: Heimig kritisiert schnelle Ausweitung auf eine Million Fälle

  • Freitag, 21. März 2025
/morganka, stockadobecom
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Berlin – Die Vorgaben aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) zu den sogenannten Hybrid-DRG sind kaum zu realisieren. Das erklärte Frank Heimig, Geschäftsführer des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), gestern auf dem DRG-Forum.

Im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) ist vorgesehen, dass ab 2026 jährlich mindestens eine Million vollstationäre Fälle durch Hybrid-DRG zu leisten sind. Ab 2028 sind es mindestens 1,5 Millionen Fälle und ab 2030 mindestens zwei Millionen Fälle. Ziel ist, die Ambulantisierung von Leistungen voranzutreiben und unnötig stationär erbrachte Leistungen zu verhindern.

Welche weiteren Behandlungen entsprechend künftig dazugehören sollten, hätten eigentlich die AOP-Vertragspartner (Ambulantes Operieren) GKV-Spitzenverband, Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) festlegen sollen.

Da die Selbstverwaltung dies nicht geschafft hat, hat das InEK und das Institut des Bewertungsausschusses (InBA)am 24. Februar vom BMG den Auftrag erhalten, bis zum 31. März eine entsprechende Leistungsauswahl zu treffen. Bis zum 15. Mai sollen sie zudem einen Vorschlag für die Kalkulation der Vergütung vorlegen.

Diese Fristen seien zeitlich sehr eng gefasst, erklärte Heimig. Betrachte man die 22 aktuell geltenden Hybrid-DRG und ziehe wie vom Gesetzgeber gefordert, Kinder sowie Menschen mit Behinderungen ab, komme man derzeit auf 272.000 jährliche Hybrid-DRG-Fälle. Um das Ziel von einer Million ab 2026 zu erreichen, brauche es eine Ausweitung um 728.000 Fälle, also fast noch dreimal so viele Fälle wie bisher. „Die muss man erstmal finden“, bemängelte Heimig.

Zudem würde sich nicht jeder Ein-Tages-Fall als Hybrid-DRG eignen, sagte Heimig. Bei diesen Fällen könne man aber diskutieren, ob sie ambulantes Potenzial hätten.

Heimig begrüßte darüber hinaus das Ziel der Ambulantisierung durch Hybrid-DRG, allerdings sei in der Kürze der Zeit keine abschließende Analyse möglich, welche Leistungen sich dafür eignen würden. Er kündigte dennoch an, das InEK werde bis heute einen Vorschlag liefern.

cmk

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