Hygienekosten: SpiFa bemängelt Verweigerungshaltung der Krankenkassen

Berlin – Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) hat die Krankenkassen erneut dazu aufgerufen, die Kosten für Hygienemaßnahmen in den Arztpraxen ordentlich zu finanzieren.
Der SpiFa argumentiert, die Kosten für eine qualitätsgesicherte und validierte Aufbereitung von medizinischen Geräten seien in den vergangenen Jahren erheblich angestiegen. Sie könnten aus den von den Krankenkassen gezahlten Beträge nicht mehr gedeckt werden.
Beispielsweise werde durch die Krankenkassen für eine Lupenlaryngoskopie ein Betrag von 8,23 Euro getragen. „Die vorgeschriebene Desinfektion der zu nutzenden Gerätschaften kosten ein Vielfaches davon“, sagte Lars Lindemann, Hauptgeschäftsführer des SpiFa.
Er betonte, die Verweigerung der Krankenkassen erlebten die Ärzte seit Jahren. Man sei nicht mehr bereit still zu halten, sondern werde nun mit den Patienten über die Verweigerung der Kassen sprechen, kündigte er an.
Man wolle dabei „auch die völlig destruktive Verhandlungsposition der Krankenkassen in der gemeinsamen Selbstverwaltung thematisieren und die Patienten auffordern, auf ihre jeweilige Kasse zuzugehen und sich eine Kostenübernahmeerklärung für die vor Benutzung notwendige hygienische Wiederaufarbeitung der medizinischen Geräte einzuholen“.
„Die Krankenkassen sollten dann auch das Kreuz haben, ihren Versicherten zu erklären, warum sie allseits anerkannte Hygienestandards nicht bezahlen wollen, deren Erfüllung sie selbst einfordern“, so Axel Schroeder, Vorstandsmitglied des SpiFa.
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