Immer mehr Angriffe gegen Rettungskräfte

Mainz – Die Zahl der Angriffe auf Rettungskräfte hat in den vergangenen Jahren in Rheinland-Pfalz deutlich zugenommen. Das geht aus Daten des Innenministeriums hervor. Demnach kam es im vergangenen Jahr in 156 Fällen zu Angriffen. Das war eine Zunahme von 42 Fällen im Vergleich zum Vorjahr und rund 44 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021.
Neben Bedrohungen nahm dabei auch im Rettungsdienst die Zahl der tätlichen Angriffe zu. Die Fallzahlen der Gewaltdelikte gegen Angehörige der Feuerwehr unterliegen aber starken Schwankungen und bewegen sich in Rheinland-Pfalz weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Michael Ebling (beide SPD) verurteilten heute bei einem Besuch einer Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Mainz die Taten und riefen zu einem anständigen und respektvollen Umgang mit Notfallsanitätern auf.
Dreyer bezeichnete die Angriffe auf die Helfer als „absoluten Tabubruch“. Ebling kündigte ein entschiedenes staatliches Vorgehen gegen die Täter an: „Wir werden das nicht dulden.“
DRK-Einsatzkräfte berichteten, dass derartige Angriffe inzwischen an der Tagesordnung seien. Meist spielten Alkohol und Drogen dabei eine Rolle. Sehr oft gingen die Angriffe von Angehörigen oder Dritten aus und nicht von Patienten.
Frank Dernbach, stellvertretender DRK-Leiter Rettungsdienst im Bereich Rheinhessen, sprach von einer hohen Dunkelziffer vor allem bei Beleidigungen. Es dürfe aber nicht sein, dass die Vorfälle als normal empfunden würden. Deswegen würden Beleidigungen, Bedrohungen und andere Angriffe in einem neuen Datensystem erfasst, damit leichter Anzeige erstattet werde könne.
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