Impfmobil der Charité steuert Schulen an

Berlin – Um Impflücken vor allem bei Masern zu schließen, will die Berliner Charité mit einem Impfmobil nun direkt Schulen ansteuern. Der zur rollenden Arztpraxis umgebaute Linienbus werde mit Beginn des neuen Schuljahrs jeweils mehrere Tage auf Schulhöfen platziert, wo sich Schüler mit Einverständnis der Eltern auch impfen lassen könnten, kündigte die Charité heute an.
In ganz Deutschland wurden in diesem Jahr demnach bereits 917 Masernfälle gemeldet, in Berlin waren es bis Mitte August 56 Fälle. 2015 hatte Berlin einen Negativrekord seit Einführung der Meldepflicht erreicht – mehr als 1.200 Menschen infizierten sich vor zwei Jahren mit dem hochansteckenden Virus, das war die Hälfte aller bundesweit registrierten Masernfälle. Ein Kleinkind starb.
„Die Impflücken sind in Deutschland noch immer zu groß“, warnte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen fehlten wichtige Schutzimpfungen. Das Bundesgesundheitsministerium unterstützt die Impf- und Aufklärungsaktion.
Mit dem Impfmobil soll vor allem Aufklärungsarbeit geleistet werden. Ärzte der Charité sollen in Zusammenarbeit mit den Schulen auch als Fachexperten am Unterricht mitwirken und Schutzimpfungen anbieten. Schulen, Lehrer und Eltern werden vorab in das Projekt einbezogen und um Zustimmung gebeten.
Im vergangenen Jahr hatte die Charité das Impfmobil auch schon an Flüchtlingsunterkünften eingesetzt. Der sogenannte Medibus wurde von der Deutschen Bahn entwickelt.
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