Impfzentrumsmitarbeiterin in Frankreich wegen Fälschung von Gesundheitspässen verurteilt

Bordeaux – Eine junge Frau ist in Frankreich wegen der Fälschung von Coronagesundheitspässen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Die 19-jährige Mitarbeiterin eines Impfzentrums in Bordeaux im Südwesten Frankreichs gestand gestern, 24 gefälschte Gesundheitspässe an Verwandte ausgegeben zu haben. Sie wurde zu eineinhalb Jahren auf Bewährung verurteilt.
Ein Sanitäter der Feuerwehr hatte die junge Frau, die erst seit Anfang September in dem Impfzentrum arbeitete, angezeigt. Bei der Auswertung des Telefons der Frau fand die Polizei Krankenversicherungskarten, Ausweise und etwa fünfzehn QR-Codes. Diese waren ohne große Sorgfalt erstellt worden und wiesen manchmal grobe Ungereimtheiten auf, beispielsweise Verschreibungen, die auf Zeitpunkte nach der Impfung datiert waren.
Die Frau gab an, dass sie nur Freunden, Familienangehörigen oder Verwandten von Freunden einen Gefallen tun wollte. Diese hätten sich nicht impfen lassen wollen und die Frau wollte ihnen Kino- und Restaurantbesuche ermöglichen. Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass die Frau für die Fälschungen Geld erhalten hat, die Verurteilte bestritt dies jedoch.
In Frankreich muss für viele Veranstaltungen und an vielen öffentlichen Orten ein Gesundheitspass vorgelegt werden. Er weist eine vollständige Coronaimpfung, eine Genesung von COVID-19 oder einen negativen Coronatest nach.
Seit Wochen demonstrieren jeden Samstag im ganzen Land tausende Menschen gegen die Maßnahme. Erst am Samstag hatte ein Mann im ostfranzösischen Chambéry auf Sicherheitsmitarbeiter geschossen, weil er wegen eines fehlenden Coronagesundheitspasses nicht zu einer Veranstaltung zugelassen wurde.
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