Ausland

Indien lässt Generikaversion von Remdesivir zu

  • Mittwoch, 8. Juli 2020
/picture alliance, dpa-POOL, Ulrich Perrey
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Neu Delhi – Die indische Arzneimittelbehörde hat eine Generikaversion des Medikaments Remdesivir für die Behandlung von COVID-19-Patienten für umgerechnet 57 Euro (4.800 Rupien) pro 100-mg-Fläschchen zugelassen.

Das ist nach Auskunft seines Arzneimittelherstellers Mylan mehr als 80 Prozent weniger als der Preis des Originalmedikaments in entwickelten Ländern. Das Generikum soll nach den Richtlinien des indischen Gesundheitsministeriums für Notfälle verwendet werden.

Der Pharmakonzern Gilead Sciences hat nach eigenen Angaben mit mehreren Generika-Produzenten in Indien, Pakistan und Ägypten Lizenzverträge abgeschlossen, damit diese zunächst für 127 hauptsächlich ärmere Länder eine Nachahmerversion von Remdesivir herstellen können.

Um das Medikament gab es kürzlich eine Kontroverse, weil US-Präsident Donald Trump einen Großteil der Produktion des Originalmedikaments der nächsten Monate für die USA reserviert hat.

Eine fünftägige Behandlung mit Remdesivir wird nach Unternehmensan­ga­ben bei Be­stellung durch die US-Regierung 2.340 Dollar (etwa 2.000 Euro) pro Patient kosten. Dieser Nettobetrag sei auch für Deutschland geplant.

In Indien wären für eine fünftägige Behandlung 600 mg des Medikaments nötig, wie das indische Gesundheitsministerium schreibt. Das würde rund 340 Euro kosten. In Kranken­häusern der Regierung ist die Behandlung für Patienten aber generell subventioniert.

dpa

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