Ausland

Indien zeigt sich bei Klimaneutralität skeptisch

  • Donnerstag, 28. Oktober 2021
/dpa, ZUMA Wire, David Talukdar
/dpa, ZUMA Wire, David Talukdar

Neu Delhi – Kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz in Schottland hat Indien seine Skepsis zu einer Ver­pflichtung zur Klimaneutralität deutlich gemacht. Nach einem Ministertreffen gestern Abend sagte ein hochrangiger Behördenmitarbeiter laut Zeitung Hindustan Times, dass das Netto-Null-Ziel wohl nicht die Lösung der Klimakrise sei.

„Also sollten wir uns auf unmittelbare Ziele fokussieren. Aber die Optionen sind noch offen.“ Netto-Null bedeutet, dass alle Treibhausgas-Emissionen durch Maßnahmen zur Reduktion wieder aus der Atmos­phäre entfernt werden müssen.

Die G20-Staaten sind für mehr als 75 Prozent aller Emissionen verantwortlich. Die vier größten Produ­zenten von Treibhausgasen sind China, die USA, die Europäische Union und Indien.

Bislang hat Indien das Ziel, bis 2030 rund 450 Gigawatt erneuerbare Energie haben zu wollen, wovon erst 100 Gigawatt erreicht wurden. Der Weltklimagipfel (COP26) startet Sonntag in Glasgow. Premier­minister Narendra Modi will teilnehmen.

Mehrere Minister hatten in letzter Zeit besonders die Verpflichtung reicher Länder zur Klimafinanzierung und zum Technologietransfer hervorgehoben. Dabei betont Indien wie China, dass wohlhabende Länder stärker in der Pflicht stünden, weil sie viel zur Verschmutzung beigetragen hätten.

Indien selbst braucht noch viel mehr Energie, weil Millionen Menschen noch keinen Zugang zu Strom haben. Das Land setzt beim Wachstum zwar zunehmend auf erneuerbare Energie im Strommix – aber auch auf Kohle. Diese sei notwendig, um Menschen aus der Armut zu befreien. Derzeit stammt rund 60 Prozent der Energie in Indien auch noch aus der Kohle.

dpa

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