Medizin

Influenza: Geimpfte Kinder und Babies werden deutlich seltener in die Klinik eingewiesen

  • Dienstag, 21. November 2017

Ontario – Kinder, die eine vollständige Influenzaimpfung erhalten haben, profitieren deutlich im Vergleich zu ungeimpften Kindern. Sie werden bei einer Infektion seltener aufgrund schwerwiegender Komplikationen ins Krankenhaus eingeliefert. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher vom Ontario Hospital, nachdem sie Kinder aus vier Influenzasaisons analysiert hatten. Die Studie wurde in PLOS One publiziert (2017; doi: 10.1371/journal.pone.0187834).

Das Risiko eines Klinikaufenthalts sank um 60 Prozent bei geimpften Kindern zwischen 6 Monaten und 5 Jahren. Bei 2- bis 5-Jährigen reduzierte sich das Risiko sogar um 67 Prozent. Sie hatten eine vollständige Erstimpfung von zwei Impfdosen erhalten, wie es auch das Robert-Koch-Institut (RKI) für Kinder unter 9 Jahren empfiehlt. Erhielten die Kinder nur eine Impfdosis, sank das Risiko noch um 39 Prozent.

Die Forscher um Jeffrey Kwong von Public Health Ontario und der University of Toronto hatten die Krankenhausakten von fast 10.000 Kindern ausgewertet. Davon konnte bei 1.280 (12,8 Prozent) eine Influenzainfektion anhand einer Laborprobe aus dem Atemwegstrakt nachgewiesen werden. In dieser positiv getesteten Gruppe war der Großteil von mehr als 90 Prozent nicht geimpft. 1.151 (11,5 Prozent) der 10.000 hatten innerhalb der 4 untersuchten Saisons mindestenes eine Impfung erhalten. Etwas mehr als die Hälfte davon war mit 2 Imfpungen pro Saison vollständig geimpft.

Die Autoren sehen die Wirkung des Impfstoffs bei Kindern damit bestätigt. Laut RKI dauert es nach der Impfung 10 bis 14 Tage, bis der Impf­schutz vollständig aufgebaut ist. Um recht­zeitig geschützt zu sein, wird deshalb empfohlen, sich bereits in den Monaten Oktober oder November impfen zu lassen. Bei der ersten Influenzaimpfung sollten Kinder unter 9 Jahren 2 Impfstoff­dosen im Abstand von 4 Wochen erhalten.

gie

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