Intelligenter Roboter soll Händedesinfektion verbessern

Kiel – Die korrekte Desinfektion der Hände ist bekanntlich vor allem in Krankenhäusern sehr wichtig. Eine Arbeitsgruppe der Universität zu Lübeck, der Fachhochschule Kiel und der dänischen Universität Odense haben einen Roboter entwickelt, der Handdesinfektionsmittel anbietet und dessen Nutzung belohnt.
„Hand Disinfection Robot – HanDiRob“ könnte in Kliniken die Prävention gegen Infektionskrankheiten zum Beispiel bei Besuchern unterstützen. Dazu kann er sich auf Rädern im Raum bewegen.
„Hallo möchten Sie Ihre Hände desinfizieren?“ Mit dieser Frage wendet sich der rund 1,50 Meter große Roboter an Personen in seinem Umfeld. Große bewegliche Augen auf dem Display unterstreichen seine freundliche Aufforderung. Nutzen die Angesprochenen das angebotene Desinfektionsmittel, bedankt sich der Roboter mit einem freundlichen Blinzeln.
„Wir wissen, dass eine menschliche Anmutung wie Augen die Interaktion von Roboter und Menschen begünstigt. Deswegen sind auf dem Display Augen zu sehen, die sich nicht nur bewegen, sondern auch mimisch verändern können“, sagte Franziska Uhing von der Fachhochschule Kiel.
Um Rückmeldungen von Nutzern zu erhalten, die Module anzupassen und die Anwendbarkeit zu belegen, erprobte die Forschungsgruppe die Robotermodule an zwei Krankenhäusern: dem dänischen Odense Universitätshospital und der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck.
Die Praxistests haben gezeigt, dass sich Angesprochene eher ihre Hände desinfizieren, wenn sie aktiv durch HanDiRob angesprochen werden. Vorteilhaft ist offenbar zudem eine Drehbewegung des Roboters in Richtung der Person, Augenkontakt und mimische Reaktionen sowie reagierendes LED-Licht im Bereich des Desinfektionsspenders.
HanDiRob bietet laut der Arbeitsgruppe auch die Möglichkeit, ein Training der optimalen Handdesinfektionstechnik für Mitarbeiter und Besucher von Kliniken anzubieten.
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