Intensivmediziner warnen vor Engpässen bei der Versorgung von Kindern

Berlin – Die intensivmedizinische Versorgung von Kindern ist nach Einschätzung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) gefährdet. Der Grund dafür: Personalmangel.
Die Fachgesellschaft sieht insbesondere im kommenden Herbst und Winter deutliche Probleme. „Wir werden genau die gleichen oder noch größere Probleme in diesem Winter bekommen wie im vergangenen“, warnt der DIVI-Präsident elect und Kinderintensivmediziner Florian Hoffmann.
Ellen Heimberg, stellvertretende Sprecherin der Sektion Pädiatrische Intensiv- und Notfallmedizin der DIVI, berichtet über eine Verschlechterung der pflegerischen Personalsituation auf den Kinderintensivstationen, was sogar jetzt im Sommer – also außerhalb der Infektwellen – zu massiven Engpässen führe.
„Im Sommer am Limit. Im Winter überrollt?“, bringt die DIVI die Situation auf eine Formel. Die Fachgesellschaft fordert daher unter anderem den Aufbau telemedizinischer Netzwerke für den Austausch der behandelnden Teams untereinander, um allen Kindern die gleiche Versorgungsqualität zukommen zu lassen.
Langfristig fordert die DIVI eine Verpflichtung für Kinderkliniken, Kinderkrankenpflegepersonal auszubilden. Die Mehrkosten der Ausbildung müssten über die Kostenträger refinanziert werden.
Außerdem sollten die Arbeitsbedingungen in der Pflege besser werden und die Fachkräfte benötigten eine bessere Bezahlung. „Pflegekräfte müssen es sich leisten können, dort zu wohnen, wo sie arbeiten“, fordert die DIVI.
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