Intensivmediziner warnen vor Überlastung der Versorgungsteams

Berlin – Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) warnt vor einer Überlastung der intensivmedizinischen Teams in der nahen Zukunft.
Gründe seien „Personalmangel, steigende Komplexität der Krankheitsbilder und ein hoher organisatorischer Druck“, mahnte DIVI-Präsident Florian Hoffmann. „Wir stehen vor großen Herausforderungen“, sagte er zum heutigen bundesweiten Tag der Intensivmedizin.
Die DIVI ruft dazu auf, die Bedeutung der Intensivmedizin stärker in den Fokus zu rücken. „Intensivmedizin ist ein zentraler Pfeiler unseres Gesundheitssystems und damit unserer Gesellschaft“, so der Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche am Klinikum Dritter Orden München-Nymphenburg.
Der DIVI-Generalsekretär Uwe Janssens, Direktor der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital Eschweiler, unterstrich die Bedeutung interdisziplinärer Teams in der Intensivmedizin.
„Wir sprechen hier von einem Hand-in-Hand-Arbeiten von Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten sowie weiteren spezialisierten Fachkräften wie Psychologinnen und Psychologen oder Seelsorgenden“, so Janssens.
Anlässlich des Tags der Intensivmedizin betont die DIVI deshalb die zunehmende Bedeutung eines kompetenzbasierten Einsatzes von Pflegekräften im intensivmedizinischen Kontext.
„Angesichts des demografischen Wandels und der wachsenden Zahl hochbetagter Patientinnen und Patienten werden spezialisierte Pflegekompetenzen und interprofessionelle Zusammenarbeit in der Versorgung immer zentraler“, erklärte Hoffmann.
Nur durch gezielte Investitionen in Fort- und Weiterbildung sowie durch eine nachhaltige Finanzierung, können Qualität und Menschlichkeit in der Intensivmedizin langfristig gesichert werden, so der DIVI-Präsident.
Den „Tag der Intensivmedizin“ gibt es seit dem Jahr 2017. Er wird von mehreren Fachgesellschaften und Verbänden getragen.
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