Politik

Investitionen: Krankenhäusern in NRW fehlen pro Jahr eine Milliarde Euro

  • Dienstag, 26. April 2016

Düsseldorf – Die Förderlücke bei den Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen (NRW) liegt bei eine Milliarde Euro pro Jahr. Das zeigt ein neues Gutachten des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI). In Auftrag gegeben hatte das „Investitionsbarometers NRW“ die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW). 93 Prozent der Krankenhäuser in dem Bundesland haben daran teilgenommen.

Danach investierte das Land im Jahr 2014 500 Millionen Euro in die Infrastruktur und Technik seiner Kliniken. Der tatsächliche Investitionsbedarf liege aber jährlich bei 1,5 Milliarden Euro.

Mit dem Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) habe die Politik die Finanzierung der laufenden Kosten der Krankenhäuser auf eine solidere Grundlage gestellt, sagte der KGNW-Präsident Jochen Brink. „Doch die unzureichende Investitionsfinanzierung der Krankenhäuser durch die Länder bleibt weiterhin ungelöst. Hier fordern die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser vom Land die notwendigen Fördermittel zur Schließung der Förderlücke“, betonte er.

Vor diesem Hintergrund hätten sich die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser zu einem „Bündnis für gesunde Krankenhäuser – Investieren aus Verantwortung“ zusammengeschlossen. Ziele des Bündnisses seien, das Land und die Öffentlichkeit auf die Situation in den Krankenhäusern in NRW aufmerksam zu machen, um die notwendigen Fördermittel zu erhalten.

Mit dem sogenannten Investitionsbarometer liegen laut der Landeskrankenhaus­gesellschaft erstmals flächendeckend für ein Bundesland Zahlen zur konkreten Investitionssituation der Krankenhäuser bis auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte vor. Das Barometer zeige auch, dass Krankenhäuser nicht nur flächendeckend die stationäre medizinische Versorgung sicherstellten.

Sie leisteten auch einen erheblichen Beitrag zum kommunalen Steueraufkommen und Wohlstand. So seien über 253.000 Menschen in den Krankenhäusern in NRW beschäftigt. Die Kliniken im Land trügen außerdem rund eine Milliarde Euro zum Steueraufkommen des Landes NRW und seiner Kommunen bei.

hil

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