Ärzteschaft

Jeder zweiten HNO-Praxis fehlt Personal

  • Mittwoch, 3. Juli 2024
/photowahn, stock.adobe.com
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Neumünster – Praxen für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO) suchen dringend nach Medizinischen Fachan­gestellten (MFA). Darauf hat der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte hingewiesen. Demnach haben fast zwei Drittel der Praxen in den vergangenen zwölf Monaten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ver­lo­ren, jede zweite Praxis suche dringend nach Personal.

Hauptgründe für den Jobwechsel sind einer Mitgliederbefragung des Verbandes zufolge eine zu hohe Arbeits­belastung bei zu geringem Gehalt sowie aggressive und unfreundliche Patienten.

„Die Ergebnisse belegen den Fachkräftemangel, unter dem die Kolleginnen und Kollegen seit Jahren leiden. Der anspruchsvolle MFA-Beruf und die desolate Honorarsituation in der gesetzlichen Krankenversicherung passen nicht zusammen“, sagte Verbandspräsident Jan Löhler.

Laut der Befragung bezahlen 37,7 Prozent der Praxen nach Tarif und 50,4 Prozent über Tarif. Als Folge des Personalmangels könnten bereits heute weniger Untersuchungen angeboten werden, zum Beispiel Allergie­diagnostik oder Schwindeluntersuchungen (67,2 Prozent).

Darüber hinaus stiegen die Wartezeiten, weil weniger Patienten behandelt werden könnten (47,7 Prozent). 42,3 Prozent der Befragten gaben an, durch den Personalmangel Probleme bei der Umsetzung des Qualitäts­managements und der behördlichen Vorgaben zu haben.

Der Verband fordert, deutlich Bürokratie abzubauen und die Personalkosten neu auszutarieren.

hil

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