Johanniter drängen auf Wiederbelebungskurse in Schulen

Hannover – Die Johanniter-Unfall-Hilfe hat sich für verpflichtende Wiederbelebungskurse ab der siebten Klasse in Schulen in Niedersachsen und Bremen ausgesprochen. Die Johanniter hoffen so, die Überlebensrate von Herz-Kreislauf-Stillständen signifikant erhöhen zu können, wie ein Sprecher mitteilte.
Nach Vorstellung der Johanniter sollen sich Schülerinnen und Schüler in den Klassen sieben bis zehn in zwei Unterrichtsstunden pro Schuljahr mit dem Thema Reanimation auseinandersetzen. Die Inhalte könnten von Lehrkräften mit Erste-Hilfe-Ausbildung vermittelt werden.
Auch ältere Schüler und Schulsanitätsdienste könnten mit eingebunden werden. Im Mittelpunkt der Wiederbelebungskurse sollen die korrekte Erkennung eines Herz-Kreislauf-Stillstands, das Absetzen eines Notrufs und die Durchführung einer korrekten Herzdruckmassage stehen.
Wiederbelebung solle dazu als Pflichtstoff in die Lehrpläne aufgenommen werden. Zudem mahnt die Unfall-Hilfe anlässlich des Tages der Ersten Hilfe ausreichend finanzielle Mittel für die Bereitstellung von Wiederbelebungspuppen an Schulen an.
„Wir wissen, dass Kinder einmal gelernte Erste-Hilfe-Maßnahmen noch Jahre später umsetzen können“, sagte Hannes Wendler aus dem Landesvorstand der Johanniter in Niedersachsen und Bremen. Da der überwiegende Teil von Unfällen im Haushalt passiere, seien Ersthelfer in der Familie besonders wichtig.
Die Unfall-Hilfe verweist dazu auf aktuelle Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums. Demnach erleiden in Deutschland mindestens 60.000 Menschen pro Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand. 64 Prozent davon treten zu Hause auf, 18 Prozent in der Öffentlichkeit, und nur rund elf Prozent der Betroffenen überleben.
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