Kabinett in Sachsen beschließt Programm gegen Ärztemangel

Dresden – Sachsens Regierung hat ein 20-Punkte-Programm zur medizinischen Versorgung beschlossen. Es sieht unter anderem die Einführung der Landarztquote, 100 zusätzliche Medizinstudienplätze und eine Mindestaufwandsentschädigung für Studenten im Praktischen Jahr in Akademischen Lehrpraxen und -krankenhäusern auf dem Lande vor.
Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) sprach heute von einer Einigung nach langer Diskussion und einem Programm, das im Kern für mehr Ärzte und eine bessere Versorgung stehe. Für die Umsetzung bis 2035 sind im Doppelhaushalt 2019/2020 bereits rund 30 Millionen Euro eingeplant. Die Mittel zur Aufstockung der Studienplätze und weitere Maßnahmen im Hochschulbereich sollen im nächsten Etat folgen.
Neben der Weiterbildung des Ärztenachwuchses sollen Jobs auf dem Lande attraktiver werden durch Innovationen und neue Lösungen, sagte Klepsch unter Verweis auf die Telemedizin. Weitere Maßnahmen sind lokale Gesundheitszentren, mobile Arzt- oder Satellitenpraxen und Patientenbusse. Auch die Digitalisierung soll helfen, Patienten weite Wege zu ersparen und den Ärzten Zeit.
Laut Ministerium droht in 24 von 47 Regionen eine Unterversorgung mit Hausärzten. Vor allem auf dem Land, aber auch in Chemnitz werde es immer schwieriger, Vertragsarztsitze wieder zu besetzen. Anfang 2019 waren 255 Hausarztstellen sowie 29 Stellen im öffentlichen Gesundheitswesen offen. Nachwuchsmangel gibt es regional auch bei Kinder- und Jugend-, Augen- und Hautärzten oder Psychiatern.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: