Kämpfe in Ostkongo gefährden medizinische Versorgung

Genf/Kinshasa – Ein wiederaufgeflammter Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo gefährdet nach Angaben örtlicher Helfer auch die lokale Gesundheitsversorgung.
Das Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) äußerte sich heute „extrem besorgt“ über die drohende Unterbrechung von Behandlungen und Präventionsprogrammen für HIV-Patienten.
Nachdem die kongolesische Armee und Rebellen in den vergangenen Tagen ihre Gefechte intensiviert hatten, floh nach Angaben von UNAIDS eine „große Zahl an Menschen“ in die südlicher gelegene Provinzhauptstadt Goma. Vielen drohe eine vorzeitige Beendigung ihrer Behandlung.
„Meine besondere Sorge gilt der Situation von Schwangeren und stillenden Müttern, die mit HIV leben, sowie ihren Kindern“, sagte UNAIDS-Landesdirektorin Susan Kasedde. Sie spricht trotz verstärkten Einsatzes humanitärer Helfer von einem „Rennen gegen die Zeit“.
In der Provinz Nordkivu flammte vor zwei Wochen ein alter Konflikt nach längerer Pause erneut auf. Der Rebellengruppe M23 soll es gelungen sein, mehrere Städte zu erobern. Unterdessen beschuldigt die kongolesische Regierung das Nachbarland Ruanda, die Rebellen zu unterstützen.
Am Wochenende verwies sie Ruandas Botschafter des Landes und zog ihren eigenen Chefdiplomaten aus Kigali ab. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres forderte die Rebellen zu „bedingungsloser Entwaffnung“ auf; auch müsse ein humanitärer Zugang sichergestellt werden.
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