Vermischtes

Kassen wollen Spritzuschlag für Krankenfahrten zahlen

  • Mittwoch, 23. März 2022
/NEWS&ART, stock.adobe.com
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Magdeburg – Angesichts gestiegener Spritpreise wollen einige Krankenkassen in Sachsen-Anhalt den Taxiunternehmen für Krankentransporte einen Zuschlag zahlen.

„Ab Mittwoch können unsere Vertragspartner für Krankenfahrten neun Cent pro Besetztkilometer für die Hin- und Rückfahrt oder 16 Cent pro Besetztkilometer bei einfachen Fahrten mit uns abrechnen“, sagte eine Sprecherin der AOK Sachsen-Anhalt.

„Es ist eine sofort wirksame und unbürokratische Lösung – ein Antrag ist nicht notwendig.“ Das Angebot soll den Angaben zufolge zunächst bis Ende Mai gelten. „Sollte zuvor auf politischer Ebene eine andere Lösung gefunden sein oder ändert sich die Lage, läuft die Regelung aus“, so die Sprecherin.

Auch andere Krankenkassen könnten bald nachziehen. Die Barmer etwa will den Taxi- und Mietwagen­unternehmen ebenfalls einen zeitlich befristeten Zuschlag auf die gefahrenen Kilometer gewähren.

„Wir erkennen den akuten Handlungsbedarf infolge der kurzfristig stark angestiegenen Treibstoffkosten an“, erklärte eine Sprecherin. Zu Höhe und Befristung des Zuschlags machte sie zunächst keine Angaben.

Am Donnerstag wollen die Ersatzkassen im Land demnach darüber beraten. Man könne davon ausgehen, dass sich dabei an den Regelungen der AOK orientiert werde, so die Barmer-Sprecherin. Auch ein rück­wirkendes Inkrafttreten sei im Gespräch, damit es keine Benach­teiligung gebe.

Vergangene Woche hatte etwa die Fachvereinigung Personenverkehr Sachsen-Anhalt einen entsprech­enden Zuschlag gefordert. Die Vergütungen für Krankentransportfahrten seien mit einem Dieselpreis von etwa 1,20 Euro pro Liter kalkuliert, erklärte Geschäftsführer Martin Kammer.

Landesgesundheitsministerin Petra Grimm-Benne äußerte Verständnis für die Situation. Die Belastungen mit höheren Zuschlägen für Taxifahrten abzufedern, sei nachvollziehbar, so die SPD-Politikerin.

„Grundsätzlich schließen die Krankenkassen mit den Taxiunternehmen eigenverantwortlich Verträge ab“, erklärte sie. Die Kassen hätten das Problem erkannt.

dpa

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