Kassenärzte in Rheinland-Pfalz fordern Gebühr für Arztbesuch
Berlin/Mainz – Die Kassenärzte in Rheinland-Pfalz wollen für Patienten wieder eine Gebühr für Arztbesuche einführen. „Wir sollten über eine sozial abgefederte prozentuale Zuzahlung bei jedem Arztbesuch nachdenken“, sagte der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung in dem Bundesland, Peter Heinz, der Rhein-Zeitung. Dies sei keine neue Praxisgebühr, betonte er. Die Patienten müssten aber stärker in die Pflicht genommen werden, „weil wir die Zahl der überflüssigen Arzt-Patienten-Kontakte im Interesse der ländlichen Versorgung herunterfahren müssen“.
In Deutschland gehe ein Patient im Jahr im Schnitt 18 Mal zum Arzt, in Skandinavien seien es nur vier Arztbesuche. Mit Blick auf den drohenden Ärztemangel warnte er: „Wir können uns diese unnötige Inanspruchnahme von Ärzten nicht mehr leisten. Die Ärzte müssen sich um die wirklich Kranken kümmern.“
Nach den Vorstellungen von Heinz soll der Patient „einen kleinen Prozentsatz des Arzthonorars selbst zahlen. Das ist eine Selbstbeteiligung, die von den Kassen eingezogen wird. Ich könnte mir einen Anteil von maximal zwei Prozent bei jeder Behandlung vorstellen. Das ist absolut machbar.“ Um chronisch kranke Patienten zu schützen, schlug Heinz eine Regelung vor, „wonach der Prozentsatz der Selbstbeteiligung sinkt, je mehr Behandlungen ein Patient braucht“.
Auch der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hatte sich für eine bessere Steuerung der Patienten ausgesprochen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: