KBV bittet um Beteiligung an Ärzteumfrage

Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) startet die größte Befragung unter Vertragsärzten und Vertragspsychotherapeuten seit mehr als zehn Jahren. Dabei geht es um die Lage der Praxen und was diese benötigen, um Patienten angemessen versorgen zu können.
Seit dem heutigen Donnerstag werden alle Praxisinhaber per E-Mail oder per Post angeschrieben und um Teilnahme gebeten. Absender ist das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi), das die Befragung in Kooperation mit der KBV durchführt.
Mit den Unterlagen erhalten die Ärzte und Psychotherapeuten einen Link zur Befragung sowie einen persönlichen Zugangscode. Die Beantwortung der Fragen dauert nach Angaben der KBV etwa zehn Minuten. Eine Teilnahme ist bis zum 20. November möglich.
Der KBV-Vorstand appellierte an alle, sich an der Befragung zu beteiligen. „Nehmen Sie sich bitte die Zeit und beantworten Sie die Fragen“, betonte KBV-Chef Andreas Gassen. Mit der Teilnahme würden Ärzte und Psychotherapeuten entscheidend dazu beitragen, dass die Öffentlichkeit zur aktuellen Situation in den Praxen informiert werde und die Forderungen mit Nachdruck an die Bundesregierung adressiert würden.
Hintergrund für die Befragung sind der wachsende Unmut in den Praxen beispielsweise über eine nicht funktionierende Digitalisierung und unzureichende Finanzierung und dass immer weniger Ärzte die Selbstständigkeit als attraktive berufliche Option wahrnehmen.
„In Gesundheitspolitik und Medien geht es derzeit häufig um Reform und Erhalt der Krankenhäuser in Deutschland. Wir sorgen uns hingegen darum, dass die ambulante Versorgung ihrerseits zur Patientin wird“, heißt es in einem Schreiben des KBV-Vorstands, das den Befragungsunterlagen beiliegt.
Die Befragung ist Teil der Initiative „#PraxenKollaps“, die die KBV gemeinsam mit den Kassenärztlichen Vereinigungen gestartet hat. Unter dem Motto „Praxis weg, Gesundheit weg“ finden seit dem Sommer verschiedene Aktionen statt. Seit Montag können nicht nur Ärzte, Psychotherapeuten und Praxismitarbeitende, sondern auch Patienten eine Petition an den Bundestag mitzeichnen, um einen Kollaps der Praxen zu verhindern.
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