KBV sieht Impfpflicht im Gesundheitswesen als drohende Belastung

Berlin – Bayern, Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg erhalten von den Vertragsärzten Rückendeckung für ihre Forderung nach einem Ende der Impfpflicht im Gesundheitswesen.
„Der parteiübergreifende Vorstoß der Länder ist richtig“, kommentierte heute der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen.
Die Regelung einer Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen sollte nicht verlängert werden, sondern nach dem 31. Dezember auslaufen, mahnte er.
Gassen bezeichnete die Maßnahme als mittlerweile überholt. Sie drohe zur Belastung für Krankenhäuser, Praxen und Pflegeeinrichtungen zu werden, wo jede Fachkraft dringend gebraucht werde.
„Wir können dort auf niemanden verzichten. Sie lässt sich auch nicht mehr rechtfertigen, da die einrichtungsbezogene Impfpflicht eigentlich politisch als Vorläuferin einer allgemeinen Impfpflicht gedacht war, die ja nicht gekommen ist“, sagte Gassen.
Die Durchsetzung der Impfpflicht sei mit einer enormen Bürokratie verbunden, sagte der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Stephan Hofmeister. Statt zu kontrollieren, brauche man alle Ärzte, Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte „dringend für die Patientenversorgung“.
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