Ärzteschaft

KBV stellt Konzept für ambulante geriatrische Versorgung vor

  • Mittwoch, 5. Oktober 2016

Berlin – Die Vertragswerkstatt der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat ein Konzept für die wohnortnahe, sogenannte spezifische geriatrische Versorgung vorge­stellt. Es soll die ambulante geriatrische Versorgung weiterentwickeln und ermög­lichen, die Patienten dauerhaft ambulant statt stationär zu betreuen.

Dem Konzept zufolge sollen die Patienten auf zwei Behandlungsebenen versorgt werden: Der behandelnde Hausarzt stellt den Bedarf einer spezifischen geriatrischen Versorgung fest und überweist den Patienten für eine zeitweise Mitbehandlung an einen an der Vereinbarung teilnehmenden geriatrisch besonders qualifizierten Arzt, also an eine geriatrische Schwerpunktpraxis.

„Damit wird die Arbeit der Hausärzte unterstützt. Sie können multimorbide geriatrische Patienten mit besonders komplexen Fallgeschehen an die Schwerpunktpraxen überweisen. Zudem soll die Teamarbeit mit Ergo- und Physiotherapeuten, Logopäden und Pflegekräften noch wirksamer in die Organisation der ambulanten ärztlichen Versorgung eingebunden werden“, erläuterte Regina Feldmann, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KBV, heute in Berlin.

Im Vordergrund des Versorgungskonzeptes stehen Behandlungsangebote, welche die Mobilität und Selbstständigkeit der betroffenen Patienten so lange wie möglich erhalten, um ihnen ein Leben in gewohnter Umgebung zu ermöglichen.

Dies beinhaltet unter anderem:

  • den Aufbau teamorientierter Versorgungsstrukturen für Therapie und Diagnostik, geriatrisches Assessment und Behandlungsplanung

  • mehr Tertiärprävention für ältere Patienten

  • eine Erweiterung des Angebots im Bereich der Demenzversorgung

  • die Förderung von Qualitätszirkeln und Fallkonferenzen

Das Konzept der Vertragswerkstatt ist als Anlage zum Bundesmantelvertrag entworfen. Es muss mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) als Vereinbarungspartner beschlossen werden.

„Wir müssen alles unternehmen, um eine gute medizinische Versorgung für unsere Eltern- und Großelterngeneration sicherzustellen“, hatte auch der Bundesärztekammer (BÄK)-Präsident Frank Ulrich Montgomery Ende September erklärt. Vor dem Hinter­grund des demografischen Wandels und des wachsenden Ärztemangels sei es unter anderem dringend notwendig, mehr Lehrstühle für Geriatrie zu schaffen. „Und mit der anstehenden Novelle der (Muster-)Weiterbildungsordnung ist vorgesehen, eine Facharztqualifikation ‚Innere Medizin und Geriatrie‘ neu einzuführen“, so der BÄK-Präsident.

hil

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