Geriatrische Versorgung bleibt hausärztliche Kernaufgabe

Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) will die ambulante medizinische Betreuung älterer Patienten in Hausarztpraxen ausbauen. „Die geriatrische Versorgung gehört zu den Kernaufgaben von Hausärzten und muss gestärkt werden“, forderte KBV-Vize Stephan Hofmeister. Er wies darauf hin, dass der weit überwiegende Anteil geriatrischer Patienten gut und umfassend durch Hausärzte versorgt werde; unterstützt durch Neurologen, Psychiater und Nervenärzte.
„Das soll auch so bleiben“, stellte Hofmeister angesichts aktueller Diskussionen über Zusatzweiterbildungen im Bereich Geriatrie klar. Auch bei der im Sommer 2016 neu eingeführten spezialisierten geriatrischen Diagnostik sei deshalb der behandelnde Hausarzt erster Ansprechpartner.
Zugleich kritisierte Hofmeister die unzureichende Vergütung der geriatrischen Diagnostik und Therapie. Gerade der erhebliche Koordinierungsbedarf bei mehrfach erkrankten älteren Patienten werde nach wie vor nicht angemessen honoriert. Auch das Medikationsmanagement und die Zusammenarbeit mit nicht ärztlichen Fachkräften müsse gefördert werden.
Außerdem sprach sich der KBV-Vize dafür aus, die arztentlastende Delegation von Leistungen an besonders qualifizierte medizinische Fachangestellte auszubauen. Davon könnten gerade ältere Patienten profitieren. Pläne, die medizinische Versorgung in die Hände akademisch ausgebildeter Pflegekräfte zu legen, lehnte er kategorisch ab.
Rund sechs Monate nach dem Start der spezialisierten geriatrischen Diagnostik verfügen laut KBV bundesweit 254 Vertragsärzte über die entsprechende Abrechnungsgenehmigung. Hinzu kommen 21 Institutsambulanzen an geriatrischen Krankenhäusern.
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