Vermischtes

Morddrohungen gegen Arzt wegen Impfangebots für Kinder

  • Mittwoch, 7. Juli 2021

Neu-Ulm – Nach Medienberichten über Coronaimpfungen für Kinder in einer Neu-Ulmer Praxis wird der betroffene Arzt in Internetnetzwerken massiv bedroht. Die Kripo ermittelt wegen der öffentlichen Auffor­derung zu Straftaten sowie anderer Strafvorwürfe.

„Es sind zahlreiche Fälle von Beleidigungen und Bedrohungen“, sagte Polizeisprecher Dominik Geißler heute. Zunächst hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

Betroffenen ist der Allgemeinmediziner Christian Kröner, der sich bereits seit Anfang der Impfkampagne für die Schutzimpfungen einsetzt und häufig im Fernsehen und anderen Medien präsent ist. Er habe mittlerweile 25 Anzeigen oder mehr bei der Polizei erstattet, sagte er.

Ihm werde vielfach gedroht, dass er ermordet werden soll. Hintergrund sei, dass er auch Kinder ab zwölf Jahren in seiner Hausarztpraxis impfe. Dies ist mittlerweile in Deutschland zulässig.

Kröner sagte, er werde sich trotzdem weiter für Impfungen einsetzen. „Ich sehe nicht ein, den Kopf einzu­ziehen. Das ist ja genau, was die wollen.“ Er habe keine Angst und werde zeitweise auch von der Polizei geschützt, sagte der Arzt. Die Polizei selbst wollte keine Details zu möglichen Schutzmaßnahmen nenn­en.

Der Mediziner hatte bereits Ende 2020 ein Infoblatt über die Impfung erstellt, dass zigtausendfach bei Facebook geteilt wurde. Später setzte sich Kröner dafür ein, dass seine Kollegen mit Spezialspritzen aus den Ampullen mit den Impfstoffen zusätzliche Dosen entnehmen dürfen, damit keine Reste weggeworfen werden müssen.

dpa

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