Kinderärztlicher Notdienst: KV Hamburg testet Videosprechstunde

Hamburg – Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) erweitert im Rahmen eines Pilotprojektes ihr Bereitschaftsdienstangebot ab 1. November um eine kinderärztliche Videosprechstunde.
Eltern, die medizinische Hilfe für ihre Kinder benötigen, brauchen dafür keine spezielle Software – nur einen Computer mit Kamera und Ton oder ein Smartphone. Die Vermittlung erfolgt über die 116117, die zentrale Rufnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Hamburg.
„Mit diesem zusätzlichen digitalen Versorgungsangebot können wir in vielen Fällen Eltern den Weg in eine kinderärztliche Notfallpraxis ersparen, wenn dies nicht unbedingt nötig ist“, erklärte die stellvertretende KVH-Vorstandsvorsitzende Caroline Roos. Gleichzeitig würden die kinderärztlichen Bereitschaftspraxen sowie die Notaufnahmen der Krankenhäuser entlastet.
Um das Angebot in Anspruch zu nehmen, müssten Eltern zunächst wie gewohnt die 116117 anrufen. Dort schätzt qualifiziertes Personal den Versorgungsbedarf des Kindes ein und schickt den Eltern –wenn der Fall für eine Videosprechstunde geeignet ist – per E-Mail einen Link, über den dann die Onlineverbindung zum Kinder- und Jugendarzt hergestellt wird.
Sollte ein Fall nicht per Videodiagnostik zu klären sein, erfolgt die Weitervermittlung des Kindes in eine passende Versorgungsebene – beispielsweise in eine kinderärztliche Notfallpraxis oder ins Krankenhaus.
Das Projekt soll zunächst von Anfang November bis Ende März 2024 laufen. Danach wird evaluiert, wie die kinderärztliche Videosprechstunde angenommen worden ist und ob sie die bestehenden Notdienstangebote dauerhaft ergänzen soll.
Die kinderärztliche Videoberatung erfolgt außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten – und zwar mittwochs und freitags jeweils von 17 bis 20 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils von 14 bis 20 Uhr.
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